Anime: Die 10 besten Filme des legendären Studio Ghibli | © Studio Ghibli

Anime: Die 10 besten Filme des legendären Studio Ghibli

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Von Totoro bis Mononoke: Wir ranken die 10 besten Filme des japanischen Animationsstudios Ghibli.

Es gibt wohl wenige Filmstudios, deren Werkkatalog von solch starken und ikonischen Filmen durchzogen ist, wie jener des japanischen Zeichentrickstudios Ghibli. Die Mitgründer und zentralen Akteure des Studios, Hayao Miyazaki und Isao Takahata, haben mit Filmen wie "Chihiros Reise ins Zauberland", "Das Schloss im Himmel" oder "Die letzten Glühwürmchen" im Laufe einer jahrzehntelangen Schaffensgeschichte Weltruhm erlangt.

Die Begeisterung für diese Filme lässt nicht nach. Im Gegenteil, sie überdauert Generationen. Das zeigen aktuell etwa die Besucherzahlen zum neuen Film des Studios "Der Junge und der Reiher" (2023), der hierzulande am 4. Januar 2024 in den Kinos startet. Im Film geht es um den Jungen Mahito, der im Zweiten Weltkrieg seine Mutter vermisst und sich in eine geheimnisvolle Welt begibt. Anlässlich des Starttermins haben wir für euch die 10 besten Werke des Studios zusammengetragen. 

 

Das wandelnde Schloss_Studio Ghibli | © Studio Ghibli

10. Das wandelnde Schloss (2004)

Sophie arbeitet in dem Hutladen ihrer Familie, bis sie eines Tages von einer Hexe in eine alte Frau verwandelt wird. Sie sucht Hilfe bei einem jungen Magier, der mit seinen schrulligen Gefährten in einem wandernden, vierbeinigen Schloss haust. "Das wandelnde Schloss" ist zweifellos ein beliebter Klassiker der Studio-Ghibli-Filmographie. Der Film erfüllt auf den ersten Blick alle Checkboxen, die man sich von einem Film des Studios erhofft: eine fantasievolle Geschichte, liebenswürdige Charaktere und beeindruckende Bilder. Allerdings wirkt die Erzählung etwas überfrachtet und so gehen einige Aspekte ein wenig unter. Etwa wird die Bindung zwischen den beiden Hauptheld*innen nie ganz spürbar. Dadurch lässt der Film die Magie und Emotionalität anderer Ghibli-Werke etwas missen.

"Das wandelnde Schloss" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.

Die rote Schildkröte_Studio Ghibli_Wild Bunch | © Studio Ghibli / Wild Bunch

9. Die rote Schildkröte (2016)

"Die Rote Schildkröte" ist der erste vom Studio Ghibli mitproduzierte europäische Film und damit ein ganz besonderer Eintrag in dessen Werkkatalog. Der Film erzählt von einem Mann, der auf einer einsamen Insel strandet. Aus dem Material, das ihm seine Umgebung bereitstellt, versucht er ein Floß zu bauen und die Insel hinter sich zu lassen. Dabei werden seine Bemühungen jedoch stets von einer roten Meeresschildkröte vereitelt. Nicht nur der visuelle Stil weicht hier deutlich von der sonstigen Studio-Ghibli-Handschrift ab. Auch die Entscheidung, den Film ohne eine einzige Zeile Dialog auskommen zu lassen, macht das Ganze zu einem ganz eigenen Filmerlebnis. "Die Rote Schildkröte" ist ein relativ deutungsoffener Film, der uns auf meditative Weise mit Themen wie Leben, Erwachsenwerden, Tod, Einsamkeit, Familie und Natur konfrontiert. 

"Die rote Schildkröte" ist zurzeit als Leihangebot bei Amazon Prime Video verfügbar. 

Kikis kleiner Lieferservice_Studio Ghibli | © Studio Ghibli

8. Kikis kleiner Lieferservice (1989)

Hayao Miyazaki, Regisseur und Mitbegründer des Studio Ghiblis, verstand es bereits in den achtziger Jahren, starke weibliche Helden ins Zentrum seiner Geschichten zu stellen. So auch in dem Coming-of-age-Film "Kikis kleiner Lieferservice", der von einer jungen Hexe erzählt, die in einer neuen und völlig fremden Stadt versucht, sich ein Leben aufzubauen. Wie so oft beim Studio Ghibli besticht auch dieser Film durch starke Charaktere und eine trotz magischen Elementen überaus lebensnah anmutende Geschichte. 

"Kikis kleiner Lieferservice" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.

Wie der Wind sich hebt_Studio Ghibli | © Studio Ghibli

7. Wie der Wind sich hebt (2013)

In "Wie der Wind sich hebt" zeigt uns Hayao Miyazaki das Leben von Jirō Horikoshi, einem Konstrukteur, der im Zweiten Weltkrieg am Bau von Kampfflugzeugen beteiligt ist. Zugleich erzählt der Filmemacher hier von ganz persönlichen Konflikten wie etwa dem Zwiespalt zwischen Pazifismus und Antifaschismus auf der einen Seite und der Faszination für technische Errungenschaften auf der anderen Seite. Darüber hinaus floss hier wohl auch Miyazakis Beziehung zu seinem eigenen Vater ein. Dieser verdiente ebenfalls im Zweiten Weltkrieg durch den Verkauf von Kriegsflugzeugteilen sein Geld. Ein junger Miyazaki warf ihm damals vor, Kriegsgewinnler zu sein. Diese persönlichen Bezüge verleihen "Wie der Wind sich hebt" erst seine emotionale Schlagkraft und lassen den Film noch stärker nachwirken. 

"Wie der Wind sich hebt" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.

Prinzessin Mononoke_Studio Ghibli | © Studio Ghibli

6. Prinzessin Mononoke (1997)

Der Prinz Ashitaka sucht nach einem Weg, einen Fluch zu brechen, und gerät dabei inmitten eines Konflikts zwischen Zivilisation und Natur. Die Interessen einer Bergbausiedlung stehen hierbei denen der Götter und Tiere des Waldes gegenüber. Auf der Seite der Tiere kämpft auch San, die titelgebende Prinzessin Mononoke. Selten waren Filme des Studio Ghiblis so brutal, so erwachsen und komplex wie in dieser starken Parabel über Umweltzerstörung. Es existiert hier kein Gut und Böse, kein Schwarz und Weiß. Alle Seiten haben Gründe für ihr Handeln und einfache Lösungen sucht man vergebens. 

"Prinzessin Mononoke" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.

Die letzten Glühwürmchen_Studio Ghibli | © Studio Ghibli

5. Die letzten Glühwürmchen (1988)

"Die letzten Glühwürmchen" ist das wahrscheinlich namhafteste Werk von Isao Takahata, dem zweiten Großmeister und Mitbegründer des Studio Ghiblis. Im Gegensatz zu Miyazaki ist dieser vor allem für seine in der Realität verwurzelten Geschichten bekannt. Dies trifft auch auf diesen schonungslosen und zu Tränen rührenden Antikriegsfilm zu. Nach dem Tod ihrer Mutter müssen ein Junge und seine kleine Schwester inmitten des Zweiten Weltkriegs in Japan ums Überleben kämpfen. 

"Die letzten Glühwürmchen" ist zurzeit nur als Kaufangebot bei Amazon Prime Video verfügbar.

Tränen der Erinnerung_Studio Ghibli | © Studio Ghibli

4. Tränen der Erinnerung (1991)

Die 27-jährige Taeko hat ihr ganzes Leben in Tokio verbracht, wo sie auch als Büroangestellte arbeitet. Als sie eines Tages ihre Familie auf dem Land besucht, findet sie sich stetig mit Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend konfrontiert. "Tränen der Erinnerung" erzählt schleichend von Verletzungen, Kränkungen und Reuegefühlen, die tief verwurzelt in uns schlummern. Davon, das eigene Leben wie auf Autopilot zu führen, um den gesellschaftlichen und familiären Erwartungen zu entsprechen. Nur auf die eigene innere Stimme, das eigene innere Kind, hört man nicht. Am Ende gipfelt all dies in einer wunderschönen Katharsis, durch welche man diese entschleunigte Seherfahrung vielleicht erst wirklich wertzuschätzen vermag. 

"Tränen der Erinnerung" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.

Das Schloss im Himmel_Studio Ghibli | © Studio Ghibli

3. Das Schloss im Himmel (1986)

Ein Junge und ein Mädchen begeben sich auf die Suche nach einem sagenumwobenen, im Himmel schwebenden Schloss. Dabei werden sie von Luftpiraten, einem Agenten und der Armee verfolgt. "Das Schloss im Himmel" zeichnet sich wie wenige andere Ghibli-Filme durch eine perfekte Ausbalancierung aus Humor-Einlagen, liebenswürdigen Charakteren und Spannung aus. Daneben werden bereits hier viele der Themen angesprochen, die sich durch das weitere Werk von Regisseur Miyazaki ziehen sollten – seien es Krieg oder die Konflikte zwischen menschlicher Zivilisation und Natur. 

"Das Schloss im Himmel" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.

Chihiros Reise ins Zauberland_Studio Ghibli | © Studio Ghibli

2. Chihiros Reise ins Zauberland (2001)

Es gibt vermutlich wenige Filme, die so viele Menschen im Kindesalter derart verstört zurückgelassen haben wie "Chihiros Reise ins Zauberland". Ein Mädchen namens Chihiro zieht gemeinsam mit ihrer Familie in eine Vorstadt. Durch mysteriöse Umstände verwandeln sich die Eltern des Kindes in Schweine und Chihiro wird in eine magische und unheimliche Welt gezogen. Völlig auf sich allein gestellt, muss sich das Mädchen zwischen Göttern, Hexen, Geistern und allerlei sonderbaren Kreaturen seinen Weg bahnen, um die Eltern wieder ins menschliche Leben zurückzuholen.

"Chihiros Reise ins Zauberland" ist im Kern ein Coming-of-Age-Film, der das Heranwachsen als ein Ringen mit beängstigenden Herausforderungen in einer fremdartigen Welt schildert. Neben der atemberaubenden Musik und einer unglaublich fantasiereichen Welt beeindruckt der Film durch seine interessanten Charaktere. Figuren wie das Ohngesicht weisen eine ständige Ambivalenz auf. Gefühle von kindlicher Zerrissenheit und Hilflosigkeit werden auf diese Art plastisch im Film abgebildet. Völlig zurecht wurde "Chihiros Reise ins Zauberland" mit dem Oscar als bester Animationsfilm ausgezeichnet. 

"Chihiros Reise ins Zauberland" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.

Mein Nachbar Totoro_Studio Ghibli | © Studio Ghibli

1. Mein Nachbar Totoro (1988)

Ein Vater zieht mit seinen zwei jungen Töchtern in ein Haus in ländlicher Umgebung, um der im Krankenhaus lebenden Mutter näher zu sein. Die Kinder erkunden das leerstehende, gruselige Haus, die umliegende Natur sowie den Wald und lassen sich dabei von ihrer kindlichen Fantasie treiben. Schließlich erscheint ihnen ein riesiges Wesen mit flauschigem Fell. Es handelt sich um keinen Geringeren als den Wächter des Waldes. Sein Name lautet Totoro.

Miyazaki reflektiert in dieser sehr persönlichen Geschichte über Themen wie Natur, Kindheit, Fantasie, Familie und Verlustängste. Die unaufgeregten Geschehnisse im Film mögen erwachsene Zusehende nicht sofort in ihren Bann ziehen. Wenn man sich jedoch auf die eigene Kindheit besinnt und sich daran erinnert, wie unter jedem Stein und hinter jedem Gestrüpp Abenteuer und Magie anzutreffen war, dann wird womöglich auch die universelle und zeitlose Stärke von "Mein Nachbar Totoro" besser greifbar. Und was sich dann vor den Augen entfaltet, ist einer der vielleicht schönsten Filme aller Zeiten. 

"Mein Nachbar Totoro" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.