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"Dune": 2 Gründe, warum das Sci-Fi-Epos ein Lichtblick für das Kino ist | © Warner Bros

"Dune": 2 Gründe, warum das Sci-Fi-Epos ein Lichtblick für das Kino ist

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Denis Villeneuves imposanter Sci-Fi-Monumentalfilm ist für die große Leinwand gemacht.

"Dune" via TV-Streaming zu schauen, ist laut Regisseur Denis Villeneuve so wie der Versuch ein "Speedboot in der Badewanne zu fahren". "Es ist ein Film, der für das Erlebnis auf der großen Kinoleinwand gemacht wurde", so Villeneuve.

Wir haben "Dune" im Kino gesehen und müssen dem Mann in allen Punkten zustimmen. Die Bildsprache von Villeneuve war schon bei seinen letzten beiden Filmen "Blade Runner 2049" (2017) und "Arrival" (2016) auf die Kinoleinwand zugeschnitten. "Dune" setzt aber noch mehr auf die Wechselwirkung von Detailansichten und imposanten Panoramaaufnahmen, die auf noch so großen TV-Flatscreens einfach verlorengeht. Villeneuve hat hier ganz bewusst ein monumentales Sci-Fi-Epos in Szene gesetzt. Das mag nicht jedermanns Sache sein. Jedenfalls macht er es gekonnt und in gewohnt eindrucksvoller Art und Weise – wenn auch nicht mit der Originalität von vergleichbaren Filmen wie "2001 – Odyssee im Weltraum" (1968) und "Star Wars" (1977). Denn "Dune" trägt zwar die unverwechselbare visuelle Handschrift von Villeneuve, auf popkulturelle Vorgänger heruntergekürzt ist es aber "Star Wars im visuellen Style von Game of Thrones": nicht poppig und fantastisch, sondern düster und realistisch.

Für das Kino, insbesondere das Blockbuster- und Popcorn-Kino, ist Villeneuves "Dune" aber in zweifacher Hinsicht ein Lichtblick:

 

Dune_Warner_T2-0103r_High_Res_JPEG | © Warner Bros

1. In "Dune" dienen Spezialeffekte dem imposanten World Building

Zum Ersten sind hier die Spezialeffekte nicht – wie so oft – Selbstzweck oder Ablenkung, um Mängel bei der Handlung oder den Charakteren zu kaschieren. Stattdessen dienen die Visual Effects hier vor allem dem World Building. Sie treten nicht als Lichtshows und Energieblitze in Erscheinung, sondern als imposante Details der fantastischen Welt des Wüstenplaneten Arrakis, besser bekannt als Dune.

Am besten ist CGI immer dann, wenn man gar nicht merkt, dass sie da ist. Das kann man zwar von "Dune" auch nicht unbedingt behaupten, denn natürlich gibt es keine gigantischen Sandwürmer. Aber wenn es sie gäbe, könnten sie so aussehen. Villeneuve spult nicht die immer gleichen Visual Effects ab, sondern nützt die CGI-Effekte im Hintergrund, um uns mit seiner Bildgewalt zu überwältigen.

Damit ist "Dune" ein Lichtblick für das Blockbuster-Kino aus Hollywood, das zuletzt eher durch andauernde Wiederholung und generische CGI-Overkills in unnötig aufgeblasenen Showdowns geglänzt hat. Hollywood-Blockbuster werden wiederum von vielen Kino-Betreibern als notwendiges Zugpferd für das wirtschaftliche Überleben der Kinos betrachtet. 

 

Dune_Warner_0745rv4_High_Res_JPEG | © Warner Bros

2. "Dune" ist ein Film-Erlebnis, gemacht für die große Kinoleinwand

Zum Zweiten zeigt "Dune" eindrucksvoll, dass es so etwas wie ein einzigartiges Kino-Erlebnis auch in Zeiten des Streaming-Booms und immer größerer TV-Flatscreens noch immer gibt. Und dieses Kino-Erlebnis hat nicht unbedingt etwas mit Hollywood-Blockbustern zu tun – obwohl Event-Kino mit spektakulären Action-Sequenzen dabei sicherlich eine wesentliche Rolle spielt. Trotzdem ist es einfach nicht dasselbe, wenn in "Star Wars" der Millenium-Falke auf einem TV-Screen in den Hyperspace durchstartet. Und "2001 – Odyssee im Weltraum" betrachten vielleicht deshalb heute viele als überbewertet, weil sie denn Film noch nie im Kino gesehen haben. Gerade Genres wie Science-Ficton und Monumentalfilme sind natürlich für das Kino gemacht. Hingegen verlieren etwa Liebesfilme, Komödien, Dramen oder Dokumentationen ihre emotionale, amüsante oder informative Wirkung auf einem kleineren Bildschirm nicht unbedingt – obwohl auch das sein kann: Das Netflix-Drama "Roma" von Alfonso Cuarón ist paradoxerweise so ein Beispiel eines Dramas für die große Leinwand.

Nicht die spektakulären Spezialeffekte machen einen Film aus, der fürs Kino gemacht ist. Vielmehr ist es die eindrucksvolle Bildsprache als ein wesentliches und unverzichtbares Element der Erzählung.

Abgesehen davon, dass im Kino auch das soziale Erlebnis und die Fokussierung auf die Film-Vorführung in einem dunklen Raum eine entscheidende Rolle spielen, hat Villeneuve schon recht mit seinem Vergleich: Eine Badewanne kann niemals das Meer ersetzten, auch ein Pool nicht. Nur das Meer ist das Meer, nur Kino ist Kino. Zumindest, wenn man in einem Speedboot sitzt. Oder in einem Kinofilm.

 

"Dune" mit Timothée Chalamet in der Hauptrolle des Paul Atreides wird ab 15. September in den heimischen Kinos gespielt. In weiteren Rollen zu sehen sind u.a. Rebecca Ferguson, Zendaya, Oscar Isaac, Jason Momoa, Dave Bautista und Stellan Skarsgard.

 

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