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Mit dieser bizarren Charakterstudie kehrte das Enfant Terrible des österreichischen Films nach einem mehrjährigen Wechsel ins Dokumentarfach zum Spielfilm zurück. Hingebungsvoll taucht das Drama in eine Welt ab, in der "Amore" den Ton angibt: die des Schlagerbarden Richie Bravo (Michael Thomas). Seine ruhmreichen Tage sind aber längst gezählt. Der abgehalfterte Sänger hat sich in den italienischen Badeort Rimini zurückgezogen, wo er verbliebene Fans aus alten Tagen zu beglücken versucht. Das Geld mag knapp werden, die Begeisterung für sein Metier hält den Alleinunterhalter mit blonder Mähne aber weiterhin in Atem. Als seine Tochter (Tessa Göttlich), die er jung im Stich gelassen hatte, in sein Leben zurückkehrt, wird der professionelle Glücklichmacher mit den Schattenseiten seines Daseins konfrontiert.
"Rimini" ist so abgründig wie man es sich von einem waschechten Seidl-Film erwartet, begegnet seiner Hauptfigur aber mit einem ungewohnten Maß an Feingefühl. Die tragische Charakterstudie weckt Erinnerungen an "The Wrestler“ mit Mickey Rourke. Nicht zuletzt liegt das an der ähnlich nahegehenden Vater-Tochter-Dynamik und dem wilden Blondschopf beider Protagonisten. Menschliches Drama trifft auf kitschige Schlagerhymnen mit Ohrwurmgarantie.
Regie:
McG
Besetzung:
Samara Weaving, Judah Lewis, Robbie Amell