Adolescence

Von einem Tag auf den anderen stürzt das Leben der Familie Miller ins Chaos, als eines Morgens die Polizei das Haus stürmt. Jamie (Owen Cooper), der 13-jährige Sohn von Manda (Christine Tremarco) und Eddie Miller (Stephen Graham), wird verhaftet, weil ihm der brutale Mord an einer Mitschülerin vorgeworfen wird.

Die Handlung der packenden Miniserie begibt sich nun in vier Episoden, die jeweils als One-Shot-Aufnahme gefilmt wurden, auf die Spur des spektakulären Mordfalls. Was ist passiert? Hat der unscheinbare Außenseiter Jamie wirklich eine Mitschülerin mit sieben Messerstichen niedergemetzelt? 

"Adolescence" versetzt das Publikum durch die One-Shot-Aufnahme jeder rund einstündigen Episode (d.h. die Kamera filmt ohne Schnitt) mitten ins Geschehen der authentischen Geschichte, die direkt aus den Nachrichten sein könnte. Es treten sowohl die Polizei-Ermittler, die Mitschülerinnen und Mitschüler, die Psychologin und nicht zuletzt die Familie des jugendlichen Täters ins Rampenlicht.

Die Miniserie stellt brennende Fragen nach der Verantwortung für die schreckliche Tat. Dabei liegt der Fokus teilweise zu sehr auf persönlichen Ursachen in Familie und Freundeskreis. Zwar wird die Rolle von Social-Media-Plattformen gezeigt, aber deren gesellschaftliche Verantwortung bei der Radikalisierung von Jugendlichen (und damit der regulative Handlungsbedarf der Politik) kommt zu kurz. Insgesamt ist "Adolescence" aber eine eindrucksvolle Miniserie, die zurecht Aufmerksamkeit erregt hat.