Nicolas Cage: Die 12 besten Filme des vielseitigen Hollywood-Stars
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Klassiker und vergessene Perlen: Diese 12 Filme aus der abwechslungsreichen Filmografie von Nicolas Cage garantiert eine volle Ladung Cage-Power.
Die Karriere von Nicolas Cage ist vieles, nur nicht gewöhnlich. Als Neffe von "Der Pate"-Regisseur Francis Ford Coppola war der Einstieg ins Schauspielgeschäft in den frühen 80ern für ihn eine Leichtigkeit. Vom Erbe seines Familienstammbaums emanzipierte sich Nicolas Kim Coppola, so sein Geburtsname, schon von Anfang an durch die Wahl seines Künstlernamens. Der Nachname Cage ist angeblich auf den Marvel-Superhelden Luke Cage zurückzuführen, was nicht wundert – denn der Schauspieler ist auch dafür bekannt, ein großer Fan des Comic-Helden Superman zu sein.
Es dauerte jedenfalls nicht lange, bis der Chaos-Mime auf sich aufmerksam machte. Rollen in "Mondsüchtig" und "Arizona Junior", beide im Jahr 1987 erschienen, verwandelten ihn über Nacht zum Shooting-Star in Hollywood.
Seinen ersten und bislang einzigen Oscar erhielt er acht Jahre später für seine herzzerreißende Darbietung im Suchtdrama "Leaving Las Vegas". Dass sich Cage als Darsteller aber nicht so einfach in vorgefertigte Schubladen stecken lassen möchte, wurde schnell klar. Mühelos wurden die Genres gewechselt, von Romantik zu Horror, von Mainstream-Action über Indie-Tragödien bis zu Trash-Movies. In seinen Filmen beeindruckt er nicht nur mit herausragender Schauspielkunst, sondern immer wieder auch mit dem für ihn typischen "Overacting". Seine überzogene Gesichtsakrobatik mit Meme-Charakter passt aber gerade in trashigen Genrefilmen oft perfekt zum absurden Plot.
Das Resultat ist eine wild durchmischte Filmografie, an der sich die Geister scheiden. Wenn man jedoch in mehr als 100 Filmen mitgespielt hat, kann man die eine oder andere Gurke kaum vermeiden. Dass Cage gerade dadurch einen gewissen Kultstatus erlangt hat, beweist nicht zuletzt der Film "Massive Talent", in dem er sich selbst spielt.
Die surreale Komödie "Dream Scenario" bietet Anlass für einen Blick auf die filmischen Highlights seiner Karriere. In dem Film, der zurzeit in den heimischen Kinos läuft, spielt Cage einen College-Professor, der in den Träumen fremder Menschen auftaucht.
Wer Lust auf mehr Nicolas Cage bekommen hat, dem garantieren die folgenden 12 Filme eine volle Ladung Cage-Power – von unangefochtenen Klassikern bis zu vergessenen Perlen:
8mm – Acht Millimeter
(1999)
Im verstörenden Thriller von Joel Schumacher ("The Lost Boys", "Falling Down") macht ein Privatdetektiv eine grausame Entdeckung, die zur gefährlichen Obsession ausartet. Tom Welles (Cage) bekommt von einer Witwe den Auftrag, eine 8mm-Filmrolle aus dem Safe ihres verstorbenen Mannes unter die Lupe zu nehmen. Auf dieser ist der Mord an einem jungen Mädchen zu sehen. Während der Ermittler die gewaltvollen Inhalte des Videos auf Echtheit prüft, trifft er auf einen Sexshop-Angestellten (Joaquin Phoenix), der ihn in die verkommene Unterwelt von Los Angeles führt. Er findet heraus, dass es sich bei dem Verstümmelungsvideo um einen sogenannten Snuff-Film handelt – ein organisierter Ring produziert diese am laufenden Band. Je intensiver sich Tom dem Fall annimmt, desto mehr vernachlässigt der Familienvater Frau und Kinder. Eine unangenehme Milieustudie, die einen nicht mehr loslässt. Zutiefst unterschätzt!
"8mm" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.
Adaption – Der Orchideendieb
(2002)
Nicolas Cage im Doppelpack: Cage spielt hier den real existierenden Drehbuchautor Charlie Kaufman und dessen simpel gestrickten, fiktiven Zwillingsbruder Donald. Nach seinem Achtungserfolg "Being John Malkovich" soll Charlie den Roman "Der Orchideendieb" für die große Leinwand adaptieren. Allerdings macht ihm ausgerechnet jetzt eine Schreibblockade einen Strich durch die Rechnung. Es gelingt ihm einfach nicht, die Worte von Autorin Susan Orlean (Meryl Streep) in kohärente, filmische Form zu verpacken. Stattdessen bringt er seinen eigenen Selbsthass zu Papier. Plötzlich handelt Charlies Skript davon, wie schwer es doch ist, aus Büchern Drehbücher zu machen.
Die zweite Regiearbeit von Spike Jonze ist eine herrlich überdrehte Auseinandersetzung mit Talent, Ego und der Frage nach dem eigenen Sinn im Leben. Irrwitzig, bewegend und "meta" bis zum geht nicht mehr. Für seine grandiose Doppel-Darbietung war Cage nicht umsonst für einen Oscar als "Bester Hauptdarsteller" nominiert.
"Adaption" ist bei Apple TV+ als Leihangebot zum Streamen verfügbar.
Arizona Junior
(1987)
Der Kleinganove H.I. McDonnough (Cage) will nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis einen Neuanfang wagen. Den Ansporn dazu gibt ihm die junge Polizistin Edwina (Holly Hunter), in die er sich Hals über Kopf verliebt hat. Alle läuft wunderbar, die beiden heiraten und beginnen ihr gemeinsames Leben in einem kleinen Wohnwagen. Nur Nachwuchs fehlt noch zum ultimativen Glück.
Als das mit dem Kinderkriegen nicht klappen will, beschließt das frisch vermählte Paar zu drastischen Mitteln zu greifen. Sie versuchen einen der Fünflinge, die ein ortsbekannter Möbelgigant (Trey Wilson) in die Welt gesetzt hat, zu stehlen. Der Baby-Klau löst eine Kettenreaktion von absurd-komischen Ereignissen aus, die in eine der lustigsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte münden. Ein rasanter Spaß mit Cage im Schnurrbart-Modus.
"Arizona Junior" ist als Leihangebot bei Prime Video verfügbar.
Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen
(2009)
Dieses unberechenbare Crime-Drama ist ein Geheimtipp: Im Mittelpunkt steht der Polizist Terrence McDonagh (Cage), der nach einer heroischen Aktion zum Lieutenant aufsteigt. Wegen einer Verletzung, die er sich bei der Rettungsmission zugezogen hat, muss er fortan allerdings ein kräftiges Schmerzmittel einnehmen. Ein Rezept mit Folgen: Er wird medikamentenabhängig und probiert sich auch an anderen Substanzen. Blöd nur, dass er gerade zur selben Zeit einen großen Drogendealer (Xzibit) zu Fall bringen soll. Seine Geliebte Frankie (Eva Mendes) und sein beruflicher Partner Stevie (Val Kilmer) fangen an, sich um sein Wohlbefinden zu sorgen.
Der ungewöhnliche Milieufilm der deutschen Regie-Legende Werner Herzog ist nicht mit dem gleichnamigen Kultfilm "Bad Lieutetant" von Abel Ferrara aus dem Jahr 1992 zu verwechseln, in der Harvey Keitel ebenfalls einen drogensüchtigen Cop spielt. Trotz gleichem Titel und ähnlichen inhaltlichen Elementen ist der Film laut Herzog auch kein Remake. In jedem Fall handelt es sich aber um einen mit schwarzem Humor gewürzten Rohdiamanten, der mehr an der Innenwelt seiner Hauptfigur interessiert ist, als an der Gangsterwelt um ihn herum. Cage uncaged!
"Bad Lieutenant" ist als Leihangebot bei Prime Video verfügbar und in den Prime-Channels Filmtastic und CNMA Arthouse enthalten.
Bringing Out the Dead – Nächte der Erinnerung
(1999)
Zu den vergessenen Schätzen im Cage-Gesamtwerk gesellt sich auch seine einzige Zusammenarbeit mit Hollywood-Altmeister Martin Scorsese. Das ist jammerschade, denn diese furiose Charakterstudie gehört im Oeuvre beider Herren zweifelsfrei zu den besten Filmen. Cage spielt Frank Pierce, einen Rettungssanitäter, der auf den schmutzigen Straßen New Yorks seine Runden dreht. Der Kraftakt, den die Arbeit erfordert, hinterlässt jedoch auch Spuren der Verwüstung. Als ihn die nächtlichen Einsätze zunehmend um Verstand und Schlaf bringen, meint er, Geister zu sehen. Und nicht irgendwelche Geister: die der Patienten, denen er nicht rechtzeitig helfen konnte. Eine atemlose Irrfahrt durch den Big Apple, die vor menschlichen Abgründen nicht Halt macht.
"Bringing Out the Dead" ist als Leihangebot bei Prime Video verfügbar.
Face/Off – Im Körper des Feindes
(1997)
Unbestritten ist der Klassikerstatus dieses Action-Blockbusters von Hongkong-Maestro John Woo: Dem Terroristen Castor Troy (Cage) ist FBI-Spezialagent Sean Archer (John Travolta) schon seit einiger Weile dicht auf den Fersen. Kurz bevor dieser Los Angeles mit einer Bombe hochgehen lassen will, gelingt es einem Profiteam, das Verbrechergenie dingfest zu machen. Jedoch um einen Preis: Castor fällt ins Koma und muss medizinisch notversorgt werden. Wie soll denn jetzt das Versteck der Bombe ausfindig gemacht werden? Um das Schlimmste zu verhindern, unterzieht sich Sean einer waghalsigen Prozedur: Er lässt sich umoperieren, um so die Gestalt des Gangsters anzunehmen. Doch es geht einiges schief und schließlich erhält Castor den Körper von Archer. Was folgt ist, ein Action-Thriller vom Feinsten. Cage und Travolta liefern sich einen spektakulären Verwechslungsshowdown, der unvergessen bleibt.
"Im Körper des Feindes" ist bei Disney+ im Programm.
Leaving Las Vegas
(1995)
Weiter geht es mit dem Film, der Cage 1996 den Oscar für den "Besten Hauptdarsteller" bescherte. Wohlverdient, wie wir finden. Mit voller Hingabe verkörpert Cage den alkoholkranken Autor Ben Sanderson. Als seine Sucht ihm den Job kostet, fasst er einen eigensinnigen Plan, um sich das Leben zu nehmen: In Las Vegas will er sich zu Tode trinken. Während er ungebremst dem Ende zurast, begegnet er der Prostituierten Sera (Elizabeth Shue). Aus der Begegnung entsteht innige Liebe, die dem Alkoholiker auf seinen letzten Lebensmetern Kraft gibt.
Das bewegende, aber auch zermürbende Drama von Mike Figgis war für vier Oscars nominiert. Für Cage ist es bis heute der einzige Goldjunge im Regal.
"Leaving Las Vegas" ist als Leihangebot bei Prime Video verfügbar und im Prime-Channel ARTHAUS+ enthalten.
Mandy
(2018)
Nach einer jahrelangen Reihe von Nieten war es dieser hypnotische Horrortrip, der einige fragwürdige Entscheidungen bei Cages Film- und Rollen-Auswahl der letzten Jahre wieder ausbügelte. Und das mit einem der wahnwitzigsten Plots seiner Karriere: Es ist ein bescheidenes, glückliches Eheleben, das Red (Cage) und Mandy (Andrea Riseborough) im abgelegenen Amerika der frühen 1980er genießen. Das harmonische Dasein wird jedoch durchbrochen, als eines Abends plötzlich ein Sektenführer (Linus Roache) seine Geliebte entführt. In den Klauen des Kults muss Mandy wenig später ihr Leben lassen.
Red schwört auf Rache – und die hat es in sich. All das resultiert zum wahnsinnig unterhaltsamen Neon-Alptraum, der nach Nostalgie schreit. Nicht zuletzt wegen des atemberaubend eingesetzten Synthie-Soundtracks, der Erinnerungen an Slasher der alten Schule weckt. Ein blutrotgetünchter Stern am Genre-Firmament.
"Mandy" ist als Leihangebot bei Prime Video verfügbar und in den Prime-Channels Home of Horror und Moviedome+ enthalten.
Mondsüchtig
(1987)
Als romantischer Held hat sich Cage schon früh von seiner Schokoladenseite zeigen können: Loretta (gespielt von Pop-Ikone Cher), verwitwete Tochter einer italienischen Familie in New York, stimmt einer Vernunftehe mit dem Italiener Johnny Cammareri (Danny Aiello) zu. In einem Monat wird geheiratet, wenn Johnny aus Sizilien zurückkehrt, wo seine Mutter angeblich im Sterben liegt. Er bittet Loretta seinen jüngeren Bruder Ronny (Nicolas Cage) zur Hochzeit einzuladen. Doch das stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn Ronny hadert mit seinem Bruder Johnny aufgrund einer alten Geschichte. Als sich Ronny noch dazu unsterblich in die resolute Loretta verliebt, ist die Aussicht auf eine perfekte Hochzeit dahin.
Der mit drei Oscars ausgezeichnete Liebesfilm aus dem Jahr 1987 wirkt wie ein Klassiker aus den 60ern, der auch heute noch gut unterhält. Der junge Nicolas Cage bringt als Ronny mit seinem aufbrausenden Wesen die Gefühlswelt der nüchternen Loretta ordentlich durcheinander.
"Mondsüchtig" ist zurzeit bei Prime Video im Programm.
Pig
(2021)
Dass auch ruhigere Töne möglich sind, hat Cage in diesem feinfühligen Drama bewiesen. Ganz ohne Schreikrämpfe brilliert Cage als der ehemalige Koch und nunmehriger Einsiedler Rob. Dank seines Trüffelschweins mit dem Namen Apple ist er der beste Trüffelsucher weit und breit. Sein einziger sozialer Kontakt ist sein Stammkunde Amir (Alex Wolff), ein aufstrebender Koch in Portland. Als sein wertvolles Schwein eines Tages gewaltsam entwendet wird, begibt sich Rob auf die Suche nach Apple in die Stadt – denn im Umfeld der halsabschneiderischen Restaurantszene Portlands glaubt er, sein geliebtes Trüffelschwein wiederzufinden. Was folgt, ist ein Drama, das allen Erwartungen trotzt, und eine eindrucksvolle Charakterstudie, getragen von Cages hervorragender Performance.
"Pig" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.
The Rock – Fels der Entscheidung
(1996)
Durch diesen spektakulären Blockbuster ging es für Cage schnurstracks in den Action-Olymp hinauf. Nachdem ein ehemaliger General (Ed Harris) den Verstand verliert und das Gefängnis von Alcatraz für einen Terroranschlag vereinnahmt, muss dem Größenwahnsinnigen das Handwerk gelegt werden. Bombenexperte Stanley Goodspeed (Cage) tut sich mit dem gefürchteten Spion Mason (Sean Connery) zusammen, um die Hochsicherheitsinsel aus den Klauen des Bösen zu befreien. Nicht ohne Grund, denn Mason ist der einzige, dem je die Flucht aus Alcatraz gelungen ist.
Der Action-Thriller hat eindrucksvoll bewiesen, dass auch der Krachbumm-Spezialist Michael Bay gute Filme machen kann. Cages Reise als Action-Held setzte sich ein Jahr später in "Con Air" (1997) fort. Das nostalgische "Guilty Pleasure" ist wieder hochkarätig besetzt: Cage spielt diesmal an der Seite von John Cusack und John Malkovich.
"The Rock" und "Con Air" sind bei Disney+ im Programm.
Wild At Heart
(1990)
Im wohl romantischsten Märchen von Kino-Surrealist David Lynch ("Twin Peaks", "Mulholland Drive") dreht sich alles um zwei Liebende auf Irrwegen. Lula Pace (Laura Dern) und Sailor Ripley (Cage) haben Gefühle füreinander, die intensiver kaum sein könnten. Doch ihre Zweisamkeit wird durch die intrigante Mutter von Lula auf eine harte Probe gestellt. Nachdem Sailor eine Gefängnisstrafe verbüßt hat, brennt das Liebespaar durch. Doch die hasserfüllte Schwiegermutter schickt den beiden Turteltäubchen ruchlose Gangster hinterher, die Sailor killen und Lula heim bringen sollen. Bald eskaliert die Lage.
Eine hinreißende Mischung aus Melodram, Roadmovie und Märchen, wie aus einer anderen Welt entsprungen. Bei den Filmfestspielen von Cannes gewann der Film im Frühjahr 1990 den großen Hauptpreis - die prestigeträchtige Goldene Palme.
"Wild at Heart" ist als Leihangebot bei Prime Video verfügbar.
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