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Hamburg in den 70er-Jahren: Der Frauenmörder Fritz Honka, gespielt von Jonas Dassler, sucht sich in heruntergekommenen Kneipen wie dem "Goldenen Handschuh" seine Opfer, die er in seine Dachgeschoss-Wohnung lockt. In Hamburg hat Honka einen ähnlichen mythischen Ruf wie "Jack the Reeper" in London.
Der in Hamburg aufgewachsene Regisseur Fatih Akin ("Gegen die Wand") sieht den hässlichen Frauenmörder tatsächlich als eine Figur der örtlichen Popkultur. Er setzt ein ekelerregendes Kammerspiel in Szene, das an eine Theatervorstellung erinnert. Das verstärkt atmosphärisch das verstörend authentische Gefühl, sich in der Dachgeschosswohnung eines frauenmordenden Alkoholikers zu befinden. Akin geht es nicht um eine Analyse des psychologischen Innenlebens des Mörders, sondern schlicht um eine radikale Nachstellung der Ereignisse. Einige Kritiker haben angemerkt, dass der Film dabei oft zu viel Verständnis für den Killer zeigt. Das mag stimmen.
Jedenfalls ist "Der Goldene Handschuh" nichts für schwache Nerven und empfindliche Mägen: Denn Honka hat die zerstückelten Leichen seiner Opfer unter den Dachschrägen seiner Wohnung versteckt. Es war der Verwesungsgestank im Haus, der schließlich zu seiner Verhaftung führte. Schon der Gedanke, dass es sich dabei um eine wahre Begebenheit handelt, ist beklemmend.
Regie:
McG
Besetzung:
Samara Weaving, Judah Lewis, Robbie Amell