
Die 21 teuersten TV-Serien aller Zeiten
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Aufwändige Hit-Serien sind wie pures Gold für Streaming-Dienste. Das in die Serien-Produktion gesteckte Geld ist daher in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.
Populäre TV-Serien wie "Game of Thrones" und "Stranger Things" sind nahezu unbezahlbar für Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime Video und Disney+. Denn Serien-Junkies und potenzielle Abonnenten umschwärmen sie wie Motten das Licht. Es wundert daher nicht, dass im zunehmenden Wettbewerb der Streaming-Anbieter immer mehr Geld in die Serien-Produktion gesteckt wird. Die TV-Serien-Budgets wurden in den vergangenen Jahren stetig erhöht.
Steigende Produktionskosten pro Episode
Vor dem Streaming-Boom war der US-Kabelsender HBO die Heimat hochkarätiger Serien. Damals war HBO mit der legendären Western-Serie "Deadwood" (2004 bis 2006) mit 4,5 Mio. Dollar pro Episode schon in der Luxus-Klasse unterwegs. Auch die erste wirklich populäre Netflix-Serie "House of Cards" (2013 bis 2018) kam anfangs noch mit einem Budget von 4,5 Mio. Dollar pro Episode aus. Inzwischen liegt der Eintrittspreis in die Top-20 der teuersten TV-Serien bei rund 7,5 Mio. Dollar, in die Top-10 kommt man zurzeit ab 13 Mio. Dollar pro Episode.
Doch hohe Produktionsbudgets garantieren nicht den kommerziellen Erfolg: Unter den 21 teuersten TV-Serien aller Zeiten (gemessen an den durchschnittlichen Produktionskosten pro Episode) finden sich auch einige Flops.

21. Vinyl (HBO, 2016): 7,5 Mio. Dollar
Mit einem Budget von 100 Mio. Dollar für zehn Episoden kommt die von Martin Scorsese und Mick Jagger produzierte HBO-Serie "Vinyl" eigentlich sogar auf 10 Mio. Dollar pro Episode. Allerdings verschlang schon alleine die fast zweistündige Pilotfolge, bei der Scorsese persönlich Regie führte, ganze 30 Mio. Dollar des Budgets. Im Durchschnitt lag das Budget daher bei rund 7,5 Mio. Dollar. Ein ähnliches Budget hatte auch "The Alienist" (2018) zur Verfügung. 2016 war diese Summe aber noch wesentlich eindrucksvoller als schon wenige Jahre später. Genützt hat diese Investition letztendlich wenig, denn die Serie über das Musik-Business in den 70er-Jahren entwickelte sich zu einem veritablen Flop für HBO. Eine zweite Staffel kam nie zustande.

20. Tom Clancy's Jack Ryan (Amazon, seit 2018): 8 Mio. Dollar
Amazon Prime Video lässt sich die Verfilmung der bekannten Romane von Tom Clancy einiges kosten: Die Agentenserie führte den CIA-Agenten Jack Ryan, gespielt von John Krasinski, in der ersten Staffel in sechs verschiedene Länder auf drei Kontinenten. Auch an Action wird nicht gespart. Das aufwändige Setting erklärt die Kosten von rund 8 Mio. Dollar pro Episode.

19. The Big Bang Theory (CBS, 2007 - 2019): 9 Mio. Dollar
BAANG! "The Big Bang Theory" ist eine Sitcom, die im Studio produziert wird. Es gibt keine kostspielige Ausstattung und keine exotischen Schauplätze. In welchem Schwarzen Loch ist hier also das Geld verschwunden? Die Antwort ist die gleiche wie schon bei der Kultserie "Friends", zu der wir noch kommen werden: Die Kosten pro Episode waren nur bei der letzten Staffel so hoch. Während die drei Serien-Stars Jim Parsons, Johnny Galecki und Kaley Cuoco in der ersten Staffel noch verhältnismäßig bescheidene 60.000 Dollar pro Episode auf ihre Konten überwiesen bekamen, räumten sie in der letzten Staffel jeweils rund eine Mio. Dollar pro Folge ab. Auch der Rest der Clique bekam jeweils rund eine halbe Mio. Dollar pro Episode. Damit machten schon alleine die Gagen der Schauspieler einen großen Teil des Produktionsbudgets aus.

18. Sense8 (Netflix, 2015 – 2018): 9 Mio. Dollar
Für die "Matrix"-Produzentinnen Lana und Lily Wachowski hatte Netflix im Jahr 2015 die Spendierhosen an. Die Wachowskis hatten freie Hand bei der Wahl der Drehorte für die Mystery-Serie, was zu überbordenden Kosten von 9 Mio. Dollar pro Episode in der ersten Staffel führte. Letztendlich dürfte die Rechnung für Netflix nicht aufgegangen sein, denn nach der zweiten Staffel wurde die Serie eingestellt und schließlich mit einem zweieinhalbstündigen Film abgeschlossen.

17. Marco Polo (Netflix, 2014 – 2016): 9 Mio. Dollar
Als einer der größten Flops von Netflix gilt auch die aufwändig produzierte Abenteuerserie "Marco Polo". Sie hätte 2014 die Antwort des Streaming-Giganten auf den weltweiten Erfolg von "Game of Thrones" werden sollen. Dafür wurde ein Budget von 90 Mio. Dollar für 10 Episoden aufgestellt. Doch der Erfolg blieb aus. Anders als "Sense8" kam "Marco Polo" nicht einmal bei der Kritik gut an. Auch hier war nach zwei Staffeln Schluss.

16. Rome (HBO, 2005 – 2007): 9,7 Mio. Dollar
Im Jahr 2005 war das Budget von 110 Mio. Dollar für zwölf Episoden von "Rome" noch eine große Sache. An den Produktionskosten beteiligten sich zudem die britische BBC und die italienische RAI. Die Kritik war von der aufwändig produzierten Serie über Leben und Intrigen in der Endphase der Römischen Republik begeistert. Doch vor Social-Media und Streaming-Boom erreichte die TV-Serie offenbar zu wenig Aufmerksamkeit beim Publikum. Der Untergang von "Rome" kam nach zwei Staffeln.

15. Westworld (HBO, seit 2016): 10 Mio. Dollar
Das Produzenten-Ehepaar Jonathan Nolan und Lisa Joy lieferte 2016 mit der aufwändigen Verfilmung des gleichnamigen Buches von Michael Crichton einen mysteriösen Mix aus Western und Science-Fiction ab. HBO ließ sich das undurchschaubare Verwirrspiel satte 100 Mio. Dollar für 10 Episoden kosten, wohl auch um einen hochkarätigen Nachfolger für "Game of Thrones" abzuliefern.

14. Friends (NBC, 1994 – 2004): 10 Mio. Dollar
"Friends" war schon lange vor dem Streaming-Boom ein Serien-Hit im linearen Fernsehen. Das führte dazu, dass der US-Sender NBC für die zehnte und letzte Staffel tief in die Tasche griff. Die sechs Serien-Stars Matthew Perry, Jennifer Anniston, Courtney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc und David Schwimmer erhielten dafür jeweils eine Mio. Dollar pro Episode. Damit wurden schon 60 Prozent der Produktionskosten der finalen Staffel in die Gagen der Hauptdarsteller investiert. Aber es dürfte sich ausgezahlt haben, denn "Friends" ist auch heute noch ein Serien-Hit, um den sich Streaming-Plattformen streiten.

13. Band of Brothers (HBO, 2001): 12,5 Mio. Dollar
Bei der epischen HBO-Miniserie sieht man, wohin die Budgetmittel von insgesamt 125 Mio. Dollar geflossen sind. "Band of Brothers – Wir waren wie Brüder" folgt in zehn Episoden den Soldaten der US-amerikanischen "Easy Company" nach der Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg.

12. Emergency Room (NBC, 1994 - 2009): 13 Mio. Dollar
Die Krankenhaus-Serie war in den Jahren zwischen 1994 und 2009 ein Dauerbrenner und in den 90ern die meistgesehene TV-Serie in den USA. Das motivierte den US-Sender NBC im Jahr 1998 für die Produktion von 22 neuen Episoden satte 286 Mio. Dollar hinzublättern, also 13 Mio. Dollar pro Folge. Einen Großteil der Kosten machten die Gagen der zahlreichen Schauspieler aus. Für die damalige Zeit war das ein beachtliches Budget.

11. The Crown (Netflix, seit 2016): 13 Mio. Dollar
Die Serie über das Leben der britischen Königin Elisabeth II. beginnt nach ihrer Hochzeit im Jahr 1947. Jede Staffel deckt etwa ein Jahrzehnt ab. Für Netflix ist die aufwändig produzierte Serie ein Prestige-Projekt, das mit Preisen wie Emmy und Golden Globes überhäuft wurde. Das kolportierte Budget von 130 Mio. Dollar pro Staffel dürfte sich lohnen. Denn Netflix will den bereits produzierten vier noch weitere zwei Staffeln folgen lassen. Das Drama rund um die britischen Royals kommt somit wohl auch bei den Abonnenten des Streaming-Giganten gut an.

10. The Get Down (Netflix, 2017): 13 bis 16 Mio. Dollar
Das Hip-Hop-Epos gilt als teuerste Serie, die Netflix jemals produziert hat. Die hohen Produktionskosten waren aber ursprünglich nicht geplant. Sie explodierten durch die Exklusivrechte für die Musik und dergleichen. Wie hoch die Kosten tatsächlich waren, ist nicht genau bekannt. Kolportiert werden von 120 Mio. bis zu knapp 200 Mio. Dollar, aber die Quellenlage ist unübersichtlich. Da aber "The Get Down" immer noch als teuerste Netflix-Serie gilt, schätzen wir die Kosten pro Episode irgendwo zwischen 13 und 16 Mio. Dollar. Sicher ist hingegen, dass sich der Aufwand nicht gelohnt hat. Der Erfolg war trotz massiver Werbung für die Serie mäßig. Nach der ersten Staffel war schon wieder Schluss.

9. See (AppleTV+, 2019): 15 Mio. Dollar
Für die dystopische Fantasy-Serie scheute Apple keine Kosten und Mühen. Schließlich wurden hochkarätige Serien für den Launch des eigenen Streaming-Services AppleTV+ benötigt. Zu einem teuren Spaß wurde die Serie wohl nicht nur wegen der Gage für Jason Momoa in der Hauptrolle, sondern auch aufgrund der CGI-Spezialeffekte in der Postproduktion. Die Investition hat sich anscheinend gelohnt, denn "See – Reich der Blinden" wurde um eine zweite Staffel verlängert. Die Produktion wurde allerdings im Zuge der COVID-19-Pandemie unterbrochen.

8. The Morning Show (Apple TV+, 2019): 15 Mio. Dollar
Aus dem gleichen Grund wie Jason Momoa erhielten 2019 auch Jennifer Aniston und Reese Witherspoon von Apple eine saftige Gage. Jeweils zwei Mio. Dollar pro Episode wurden an die beiden Schauspielerinnen für ihre Rollen in "The Morning Show" gezahlt. Steve Carel in einer weiteren Rolle war sicherlich auch nicht gerade günstig. Aber was kostet die Welt, wenn es darum geht eine neue Streaming-Plattform zu starten. Mehr als ein Drittel der Produktionskosten geht somit an die drei Hollywood-Stars. Immerhin überzeugte "The Morning Show" bei den Golden Globe Awards 2020, wo die Serie in der Kategorie "Beste Dramaserie" und Aniston und Witherspoon als beste Hauptdarstellerinnen nominiert wurden. Eine zweite Staffel ist bereits in Planung.

7. Star Wars: The Mandalorian (Disney+, seit 2019): 15 Mio. Dollar
Zum Start der eigenen Streaming-Plattform Disney+ hat auch der Maus-Konzern keine Kosten und Mühen gescheut: 120 Mio. Dollar für acht Episoden von "The Mandalorian". Im Gegensatz zur Sequel-Trilogie im Kino wurde die erste nicht-animierte "Star Wars"-Serie von Produzent Jon Favreau binnen kürzester Zeit zum einhelligen Liebling der Fan-Community. In Windeseile führte der Erfolg des schweigsamen Mandalorianers und seines als Baby-Yoda berühmt gewordenen Schützlings zu einer zweiten Staffel, die von "Star Wars"-Fans wieder einhellig gelobt wurde.
Inzwischen hat Disney weitere "Star Wars"-Serien für seinen Streaming-Dienst angekündigt und zwei davon bereits abgeliefert: "The Book of Boba Fett" und "Obi-Wan Kenobi" sollen ein geringeres Budget gehabt haben als "The Mandalorian", aber auch auf zumindest 12,5 Mio. Dollar pro Episode kommen. Damit wären sie knapp nicht in den Top-10. Wie die Marvel-Serien haben wir hier auch die "Star Wars"-Serien zusammengefasst.

6. Game of Thrones (HBO, 2011 – 2019): 15 Mio. Dollar
Bei "Game of Thrones" sieht man, wo die hohen Kosten entstehen: aufwändige Ausstattung, detailverliebte Kostüme, exotische Schauplätze. Allerdings waren die Kosten in der ersten Staffel noch deutlich niedriger, nämlich bei fünf bis sechs Mio. Dollar pro Episode. Als die mittelalterliche Fantasy-Serie zum populären TV-Phänomen wurde, zeigte sich HBO immer großzügiger. In der achten Staffel erreichten die Kosten für eine Episode im Schnitt bereits rund 15 Mio. Dollar.

5. The Pacific (HBO, 2010): 21,7 Mio. Dollar
Mit „The Pacific“ wollte HBO an den Erfolg der Serie "Band of Brothers" anschließen. Diesmal folgt die Handlung der Miniserie einer kleinen Gruppe von US-Soldaten im pazifischen Inselkrieg im Zweiten Weltkrieg. Mit einem Budget von 217 Mio. Dollar für zehn Episoden war "The Pacific" bis vor kurzem die mit Abstand teuerste TV-Serie aller Zeiten. Immerhin blieb der Erfolg nicht aus: Bei den Emmy Awards 2010 wurde die HBO-Serie 24 Mal nominiert und erhielt acht Auszeichnungen, darunter in der Kategorie "Beste Miniserie".

2. Marvel: Loki, Hawkeye & The Falcon and the Winter Soldier (Disney+, 2021): 25 Mio. Dollar
Schon mit "WandaVision" hätten Disney und die Marvel Studios beinahe die teuerste Serie aller Zeiten abgeliefert – gemessen an den Produktionskosten pro Episode. Denn ursprünglich waren mit einem Budget von 150 Mio. Dollar für eine Staffel nur sechs Episoden geplant, also 25 Mio. Dollar pro Folge. Aber es wurden dann doch neun Episoden, also 16,67 Mio. Dollar pro Folge. Dann kamen aber die drei Serien "The Falcon and the Winter Soldier", "Loki" und "Hawkeye", ebenfalls mit einem Gesamtbudget von 150 Mio. Dollar – nur blieb es hier bei sechs Episoden. Damit überholten diese drei Superhelden-Serien von Disney+ sogar den langjährigen Spitzenreiter "The Pacific" als teuerste TV-Serie der Welt. Bei "Moon Knight", "Ms. Marvel" und wohl auch "She-Hulk" dürfte das Budget wahrscheinlich ein wenig geringer ausfallen. Genaue Zahlen sind nicht bekannt. Wir haben die Marvel-Serien zusammengefasst. Doch die drei genannten Serien nehmen die Plätze zwei, drei und vier ein.

1. Stranger Things (Netflix, seit 2016): 30 Mio. Dollar
Die Mystery-Serie von Netflix hat seit 2016 Kultstatus erreicht. In der ersten Staffel lag das Budget pro Episode noch bei rund 6 Mio. Dollar, in Staffel drei standen bereits 8 Mio. Dollar zur Verfügung. In der mit Spannung erwarteten vierten Staffel stieg das Produktionsbudget der Serie laut einem Bericht des Wall Street Journals noch einmal massiv an. Die Fans mussten aufgrund der COVID-19-Pandemie fast zwei Jahre länger als erwartet auf die neue Staffel warten. Netflix hat dafür auch geklotzt und nicht gekleckert. Die neun Episoden sind deutlich länger als zuvor, die letzten beiden Folgen haben sogar Spielfilmlänge. Das durchschnittliche Budget pro Episode ist daher auch in schwindelerregende Höhen gestiegen: 30 Mio. Dollar. Angesichts der anhaltenden Popularität von "Stranger Things" dürfte das allerdings eine ziemlich gute Investition sein.
Allerdings ist ein neuer Rekord bereits im Anmarsch: Die "Herr der Ringe"-Serie der Amazon Studios für Prime Video sprengt wahrscheinlich das 30 Mio. Dollar Budget pro Episode. Denn Amazon hat schon alleine für die Filmrechte satte 250 Mio. Dollar hingeblättert. Insgesamt wird vermutet, dass die Serie beinahe eine Mrd. Dollar (!) an Produktionskosten verschlingen wird. Wenn Amazon damit keinen Riesenhit einfährt, dann wohl den größten Serien-Flop aller Zeiten.