12 Serien-Highlights des Jahres 2025 und 4 Enttäuschungen
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Diese Serien-Neustarts und neuen Staffeln bekannter Serien haben uns im Jahr 2025 begeistert, plus 4 ziemlich enttäuschende Flops.
Die Serien-Flut ist im vergangenen Jahr 2025 gefühlt ein wenig abgeebbt. Nur Netflix haut nach wie vor eine Serie nach der anderen raus, aber den Konkurrenten Amazon Prime Video und Disney+ scheint ein wenig die Luft ausgegangen zu sein. Nur Apple TV+ liefert weiterhin in gewohnter Weise qualitativ hochwertige Serien ab. Aber Apple hat auch nie auf Quantität gesetzt, sondern immer auf Qualität. Das ist zwar nicht bei jeder Serie gelungen, aber insgesamt hat sich Apple TV+ schon als kleiner Feinkostladen für Serien-Liebhaber etabliert. Dafür nimmt Apple aber auch jährlich hohe Verluste in Kauf. Der Technologie-Gigant sieht seinen Streaming-Dienst wohl eher als Gimmick für seine Hardware. Uns soll es recht sein.
Die glorreichen Tage des TV-Streamings gehören jedenfalls der Vergangenheit an. Die Reise geht zurück zu Unterbrecherwerbung und Massenware statt Streaming-Abo mit Werbefreiheit und Serien, die hervorstechen. Doch die Tatsache, dass 2025 immer mehr TV-Massenware die Streaming-Plattformen geflutet hat, heißt nicht, dass es im vergangenen Jahr keine guten Serien gegeben hat. Wie schon erwähnt hat Apple wieder abgeliefert. Außerdem finden sich auch in der Masse, die der Streaming-Gigant Netflix monatlich ausliefert, immer wieder einige Perlen. Bei Amazon Prime Video, Disney+ und Sky sind hingegen neue Serien spärlich gesäht, aber immerhin gibt es einige gute Fortsetzungen.
Die besten Serien des Jahres 2025
Los geht's mit den Serien-Highlight des Jahres 2025. Diesmal haben wir die Serien-Neustarts von den neuen Staffeln bekannter Serien getrennt. Wir beginnen mit den Neustarts. Danach folgen die neuen Staffeln bekannter Serien, die im vergangenen Jahr erschienen sind. Am Schluss haben wir noch unsere 4 Serien-Enttäuschungen des Jahres 2025 angehängt. Los geht's ...
I. Die besten Serien-Neustarts des Jahres 2025
6. Untamed (Staffel 1)
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Netflix
Crime-Drama mit Eric Bana als Agent Kyle Turner, der einen mysteriösen Todesfall im Yosemite-Nationalpark untersucht: Als eine junge Frau von der berühmten Felsformation El Capitan in den Tod stürzt, ist dem erfahrenen Ermittler Kyle Turner (Bana) schnell klar, dass etwas nicht stimmt. Ihre zahlreichen Verletzungen lassen sich durch den Sturz nicht erklären. Bei seinen Untersuchungen wird dem mürrischen Ermittler von seinem Vorgesetzten und altem Freund Paul Souter (Sam Neill) die junge Kollegin Naya Vasquez (Lily Santiago) zugewiesen. Gemeinsam macht sich das ungleiche Duo an die Arbeit. Dabei fördert Turner Dinge zu Tage, die mit einem alten Fall zusammenhängen.
"Untamed" ist zwar nicht sehr originell, aber trotzdem ein gelungener Mix aus vielen bekannten Versatzstücken klassischer Krimi-Geschichten vor der majestätischen Natur-Kulisse des Yosemite-Nationalparks in Kalifornien. Das kommt beim Publikum an, weshalb auch schon eine zweite Staffel geplant ist.
5. North of North (Staffel 1)
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Netflix
Comedy-Serie rund um die junge Inuk-Frau Siaja, die in ihrem arktischen Heimatdorf einen neuen Lebensabschnitt beginnt: Die 26-jährige Siaja (Anna Lambe) hat die Nase voll von ihrem selbstverliebten Ehemann Ting, der sie nur als Hausfrau und Mutter der 7-jährigen Tochter Bun sieht. Siaja will mehr vom Leben und bewirbt sich als Assistentin ihrer Chefin Helen (Mary Lynn Rajskub), der Town-Managerin ihres Heimatdorfes Ice Cove. Sie trennt sich von Ting und zieht bei ihrer Mutter Neevee (Maika Harper) ein. Als ob das nicht schon genug Veränderung wäre, taucht aus heiterem Himmel auch noch ihr bisher unbekannter Vater Alistair (Jay Ryan) auf.
"North of North" ist eine kurzweilige Komödie, die ein wenig an den Klassiker "Ausgerechnet Alaska" erinnert. Das arktische Dorf Ice Cove wird bald zu einem heimeligen Ort voller liebenswerter Menschen, die auch allesamt gut sehr gut besetzt sind. Keine Schenkelklopfer-Sitcom, sondern eine herzliche Comedy-Serie zum Schmunzeln. Eine zweite Staffel ist schon in Planung.
4. Adolescence (Miniserie)
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Netflix
Das fesselnde Crime-Drama rund um einen 13-jährigen Jungen, der wegen des brutalen Mordes an einer Mitschülerin verhaftet wird, hat für Diskussionen gesorgt. Die Miniserie versetzt das Publikum durch die One-Shot-Aufnahme (d.h. die Kamera filmt ohne Schnitt) jeder rund einstündigen Episode mitten ins Geschehen der authentischen Geschichte, die direkt aus den Nachrichten sein könnte. Es treten sowohl die Polizei-Ermittler, die Mitschülerinnen und Mitschüler, die Psychologin und nicht zuletzt die Familie des jugendlichen Täters ins Rampenlicht. Gleichzeitig stellt "Adolescence" brennende Fragen nach der Verantwortung für die schreckliche Tat.
Worum geht's? Im Mittelpunkt steht die Familie Miller und der 13-jährige Jamie. Von einem Tag auf den anderen stürzt das Leben der Familie Miller ins Chaos, als eines Morgens die Polizei das Haus stürmt. Jamie (Owen Cooper), der 13-jährige Sohn von Manda (Christine Tremarco) und Eddie Miller (Stephen Graham), wird verhaftet, weil ihm der brutale Mord an einer Mitschülerin vorgeworfen wird. Hat der unscheinbare Außenseiter Jamie wirklich eine Mitschülerin mit sieben Messerstichen niedergemetzelt?
3. American Primeval (Miniserie)
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Netflix
Düstere Western-Miniserie mit Taylor Kitsch und Betty Gilpin über die Grausamkeit der Eroberung des US-amerikanischen Westens: Im Jahr 1857 setzt Sara Rowell (Betty Gilpin) alles daran, mit ihrem Sohn über die Rocky Mountains nach Westen zu kommen. Doch in den Bergen herrscht schon Winter und in der Ebene östlich davon braut sich ein Krieg zusammen. Die junge Religionsgemeinschaft der Mormonen rund um ihren skrupellosen Anführer Brigham Young (Kim Coates) legen sich mit der US-Armee an, weil sie einen eigenen Mormonen-Staat in Utha gründen wollen. Rund um das (historische) Mountain-Meadows-Massaker, bei dem Mormonen einen Siedler-Trek niedergemetzelt haben und es den Shoshonen in die Schuhe schieben wollten, entfaltet sich eine dramatische Geschichte. Die Grausamkeit der Eroberung des Westens durch die weißen Siedler aus dem Osten steht dabei im Mittelpunkt.
Anhand verschiedener Handlungsstränge zeichnet "American Primeval" ein brutales Bild des sonst so glorreich dargestellten Aufbruchs der jungen US-amerikanischen Nation in den Westen. Die 6-teilige Western-Serie kennt dabei keine Gnade: Im wahrhaft wilden Westen geht es schlicht ums Überleben. Jeder ist sich selbst der Nächste. Von Abenteuer, Naturverbundenheit oder gar Ruhm bleibt nichts übrig.
Die Geschichte lebt von den Charakteren und ihrem guten Zusammespiel, allen voran Betty Gilpin ("The Hunt", "GLOW") und Taylor Kitsch ("John Carter"). Aber auch der Rest der Besetzung kann sich sehen lassen. Allerdings punktet die Serie keinesfalls mit einem optimistischen Blick auf das Leben. Wer es düster mag, wird aber gut unterhalten.
2. Pluribus (Staffel 1)
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AppleTV+
Geniales Mystery-Sci-Fi-Drama aus der Feder von Drehbuchautor, Regisseur und TV-Produzent Vince Gilligan, der für die beiden großartigen Serien "Breaking Bad" und "Better Call Saul" bekannt ist: Das Leben der erfolgreichen, aber trotzdem nicht gerade glücklichen Schriftstellerin Carol Sturka (Rhea Seehorn) ändert sich von einem Moment auf den anderen als sich ein mysteriöser Alien-Virus auf dem gesamten Planeten ausbreitet. Fortan ist jede Individualität ausgelöscht. Jeder Mensch ist Teil eines einzigen Bewusstseins. Die neuen Menschen sind total harmoniebedürftig, stets zuvorkommend und freundlich. Außerdem können sie keiner Fliege etwas zuleide tun.
Das ist gut für Carol, denn sie scheint immun dagegen zu sein. Die ganze Menschheit will nur das Allerbeste für sie. Aber das ist auch schlecht für Carol, denn die Frau ist eine mieselsüchtige Querulantin mit Optimismus-Allergie. Mit Love, Peace & Harmony kann sie gar nichts anfangen. Kein Wunder also, dass sie alles daran setzt, die Vereinigung aller Menschen in einem harmoniebedürftigen Hive-Mind-Bewusstsein rückgängig zu machen.
Mit "Pluribus" ist Gilligan wieder ein Volltreffer gelungen und auch Apple TV+ hat wieder einmal ein goldenes Händchen für anspruchsvolle Serien bewiesen. Was den Zuschauer bei dieser Serie erwartet, steht wahrhaft in den Sternen. Während Serien heute oft vorhersehbar und langatmig sind, glänzt "Pluribus" mit großartger Charakterarbeit und vor allem mit der Tatsache, dass niemand weiß, wohin die Reise geht. "Pluribus" ist damit ein wunderbares Serien-Highlight des Jahres 2025, das man nicht auslassen sollte. Eine zweite Staffel wurde von Apple TV+ auch schon bestätigt.
1. The Studio (Staffel 1)
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AppleTV+
Diese Workplace-Satire von und mit Seth Rogen als liebenswerter Movie-Nerd ist so gut geschrieben und so lustig, dass sie sogar die Unvorhersehbarkeit von "Pluribus" überbietet. Apple TV+ belegt damit Platz 1 und 2 auf unserer Serien-Bestenliste des Jahres 2002 – und liefert mit der dritten Staffel von "Foundation" sogar noch ein dritte Serien-Highlight im Jahr 2025.
Worum geht's? Matt Remick (Seth Rogen) hat endlich geschafft, was er sich immer erträumt hat. Der nerdige Film-Liebhaber steigt zum Boss des (fiktiven) Hollywood-Studios Continental Pictures auf. Doch in seinem Arbeitsalltag als Chef ergeben sich völlig andere Herausforderungen als gedacht: Zunächst einmal muss er den „Kool Aid Man“, das Marketing-Maskottchen einer Limonade-Firma, auf die Leinwand bringen, obwohl er sich gerne mit anspruchsvollen oder zumindest kultigen Filmen einen Namen machen will. Aber das ist nur der Anfang: Matt tappt in jedes nur erdenkliche Branchen-Fettnäpfchen, weil er immer von allen geliebt werden will. Als Chef kann er keine harten Entscheidungen treffen und verbreitet dadurch Chaos in seinem Umfeld, das seine Crew wieder ausbaden muss.
"The Studio" ist eine ebenso lustige wie smarte Workplace-Satire. Obwohl der Wahnsinn, den Matt immer wieder vom Stappel lässt, komödienhaft überzeichnet ist, wird glaubhaft skizziert wie Hollywood als Business tickt. So liefert etwa die Episode, in der Bedenken auftauchen, dass die Besetzung des Kool-Aid-Films in irgendeiner Weise als rassistisch interpretiert werden könnte, echte Aha-Momente über die rigide durchgezogene (und oft als zu „woke“ kritisierte) Quoten-Besetzung in vielen US-Filmen und -Serien. Dank der großartigen Besetzung und der intelligenten Plots ist "The Studio" ein echtes Serien-Highlight für Comedy-Fans und Movie-Nerds. Eine zweite Staffel ist bereits geplant.
II. Die besten Serien-Fortsetzungen des Jahres 2025
6. The Last of Us (Staffel 2)
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Sky
Die erste Staffel der Zombie-Serie auf Basis des gleichnamigen Playstation-Games wurde von den Kritikern gelobt und vom Publikum geliebt. Das liegt nicht nur daran, dass die visuelle Umsetzung der Game-Vorlage gut gelungen ist, sondern auch an der Charaktertiefe und den gut geschriebenen Plots. Uns hat die erste Staffel zwar auch gut gefallen, aber trotzdem ist "The Last of Us" immer noch eine Zombie-Serie. Nach einer gefühlten Ewigkeit der Zombie-Dominanz in Film und Fernsehen kein Vorteil. Aber die zweite Staffel hat uns dann doch wieder gepackt, weil es – zumindest wenn man das Game nicht kennt – doch einige Überraschungen gibt. Insgesamt hat die zweite Staffel zwar nicht mehr so viel Begeisterung ausgelöst wie die erste, aber es ist immer noch eine sehr sehenswerte Fortsetzung.
5. Stranger Things (Staffel 5)
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Netflix
Das Warten auf das mit Sehnsucht erwartete Finale hat bald ein Ende. "Stranger Things" hatte einen großartigen Start, die zweite Staffel war mindestens so gut wie die erste. Obwohl auch die dritte Staffel insgesamt sehr viel Spaß gemacht hat, war sie im Rückblick betrachtet eher die Schwächste aller Staffeln bis zur vierten. Denn die vierte Staffel knüpfte dann herrlich an die erste Staffel an, schloss den erzählerischen Kreis und führte mit Vecna einen würdigen Endgame-Schurken ein. Das einzige Problem der vierten Staffel war eigentlich, dass schon deutlich erkennbar war, dass die Kids keine Kids mehr sind. Und zugegeben, das Finale war ein wenig "too much". Aber das ist eher Jammern auf hohem Niveau.
Mit Staffel 5 sind wir nun endlich in der finalen Staffel angelangt. Das Problem mit den Kids, die keine mehr sind, ist nicht kleiner geworden – und die ersten 4 Episode haben uns nicht 100-prozentig überzeugt. Es könnte durchaus sein, dass die letzte Staffel dieser Kultserie auch die schlechteste wird. Trotzdem hatten wir auch bisher viel Spaß mit Elven und den Jungs. Wir neigen daher dazu, der bisher fantastischen Serie Vorschusslorbeeren einzuräumen. Es bleibt zu hoffen, dass die Duffer Brothers einen würdigen Abschluss schaffen.
4. Daredevil: Born Again (Staffel 4)
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Disney+
Als der ehemalige Mafia-Pate Wilson Fisk (Vincent D'Onofrio), in der New Yorker Unterwelt als der Kingpin bekannt, spektakulär zurückkehrt und auch gleich die Bürgermeister-Wahl gewinnt, ist Matt Murdock (Charlie Cox) alarmiert. Er hat sich als maskierter Racheengel von Hell's Kitchen zurückgezogen und versucht als Anwalt für Gerechtigkeit zu sorgen. Doch erst vor kurzem hat er wieder einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen müssen. Bald wird Matt von seiner Vergangenheit eingeholt und er steuern erneut auf eine gefährliche Konfrontation mit dem Kingpin zu.
"Daredevil: Born Again" schließt mit derselben Besetzung direkt an die dritte Staffel der Netflix-Serie "Daredevil" an, die inzwischen auch nicht mehr dort, sondern bei Disney+ im Programm ist. Die Befürchtung, dass der Wechsel von Netflix zu Disney auf Kosten der düsteren Stimmung und der brutalen Action geht, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Es geht in alter Tradition weiter: die Charakterarbeit ist nach wie vor gut, die Action kann sich sehen lassen und durch die Kürzung von 13 auf nur 9 Episoden fallen auch Längen weg.
Einziger Wermutstropfen: Die neue Staffel bietet nicht viel Neues, sondern lediglich "more of the same" für Marvel-Fans, die sich damit zufrieden geben.
3. Foundation (Staffel 3)
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AppleTV+
Mit der Verfilmung der "Foundation"-Trilogie von Isaac Asimov hat sich AppleTV+ an ein Science-Fiction-Kultbuch herangewagt – und tatsächlich einen Volltreffer gelandet: Das Sci-Fi-Epos erstreckt sich über Jahrtausende und galt bisher als unverfilmbar. Im Mittelpunkt steht der Niedergang des Galaktischen Imperiums, das seit 400 Jahren von einer Dynastie von Klonen des ersten Kaisers Cleon regiert wird. Der geniale Mathematiker Hari Seldon (Jared Harris) sagt den Untergang des Reiches auf Basis der von ihm gegründeten Wissenschaft der Psychohistorik voraus. Damit werden der Wissenschaftler und seine Anhänger zu Aussätzigen. Auf einem fernen Planeten am Rande des Imperiums bereitet sich die von Seldon gegründete Foundation auf den kommenden Untergang vor und versucht von der Zivilisation zu retten, was zu retten ist.
In der dritten Staffel nimmt die Geschichte wieder erstaunliche Wendungen. Es bleibt spannend. Die Charakterentwicklung und die Einführung neuer Charaktere hält das hohe Niveau der ersten beiden Staffeln und auch visuell ist "Foundation" weiterhin eine Freude für das Auge eines jeden Science-Fiction-Fans.
2. Nobody Wants This (Staffel 2)
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Netflix
Auf die Fortsetzung dieser Serien-Überraschung aus dem Vorjahr haben wir uns schon gefreut. Werden es Joanne und Noah schaffen, ihre doch recht verschiedenen Lebenswelten in Einklang zu bringen? Wird ihre Liebe alle weltlichen Hindernisse überwinden? Das erfahren wir in Staffel 2 wohl auch nicht, weil das Auf und Ab ihrer Beziehung ähnlich turbulent weitergeht wie in der ersten Staffel. Aber dabei zuzuschauen, macht einfach nur Spaß – zumindest dann, wenn man nur im Ansatz ein Fan von romantischen Komödien und Familiendramen ist.
Die RomCom in zehn knapp 30-minütigen Episoden pro Staffel setzt auf das altbewährte Konzept "Gegensätze ziehen sich an", das schon in einigen kultigen RomCom-Klassikern perfekt funktioniert hat. Darüber hinaus punktet die Serie aber auch mit Humor und trotz erfrischender Leichtigkeit auch mit einer Prise Tiefgang. Das liegt vor allem an der authentischen Chemie zwischen Bell ("Veronica Mars", "The Woman in the House …") und Brody ("O.C., California"). Aber auch die Nebenfiguren sind großartig geschrieben und besetzt. Auch die zweite Staffel haben wir durchgebindged – was heute nicht mehr so oft vorkommt!
1. The Boys: Gen V (Staffel 2)
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Amazon Prime
Die Spinoff-Serie von "The Boys" gefällt uns inzwischen fast besser als die Originalserie. In der zweiten Staffel sind Marie Moreau (Jaz Sinclair) und ihre Freunde untergetaucht, nachdem sie aus dem geheimen Gefängnis der Godolkin University ausgebrochen sind. Nun wollen sie herausfinden, was der neue Rektor der Godolkin University, Dean Cipher (Hamish Linklater), plant. Cipher hat ein Auge auf Marie geworfen. Offenbar hält er sie für so wichtig, dass er sie rehabilitieren will. Aber wieso?
Wie bei der Originalserie zeigt "The Boys: Gen V" erneut, was gute Charakterarbeit ausmacht. Denn es passiert eigentlich nicht viel oder im Wesentlichen in jeder Staffel fast dasselbe in abgewandelter Form. Aber dabei entwickeln sich die Charaktere vor unserem Auge in einer spannenden Art und Weise weiter, dass man am Ende einfach nur noch mehr davon sehen will. Die nächste Staffel kommt bestimmt, aber diesmal in Form des großen Showdowns zwischen Homelander und allen anderen in der letzten Staffel von "The Boys", die bei Amazon Prime Video am 8. April 2026 starten wird.
III. Die Serien-Enttäuschungen des Jahres 2025
4. Wednesday (Staffel 2)
Der Hype rund um den "Wednesday-Dance" hat schon in der ersten Staffel überspielt, dass "Wednesday" nicht sonderlich originell ist. Regie-Altmeister Tim Burton hat lediglich die Welt der allseits bekannten Addams Family in das Fantasy-Setting der "Harry Potter"-Filme versetzt. Alles dreht sich um die Addams-Tochter Wednesday, die mit Jenna Ortega hervorragend besetzt ist. In der visuell eindeutig von Burton geprägten Welt der Nevermore Academy tummeln sich schrille und geheimnisvolle Charaktere. Wie in der ersten Staffel muss Wednesday auch diesmal wieder einen mysteriösen Fall aufklären.
Das Setting, die großartige Besetzung und die ganz gute Charakterarbeit waren in der ersten Staffel eine angenehme Überraschung. In der zweiten Staffel fällt Burton aber nicht mehr viel ein. Der frische Wind der ersten Staffel ist abgeflaut. Es kommt recht schnell Langeweile auf.
3. The Abandons (Staffel 1)
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Netflix
"The Abandons" wurde von Netflix als Western-Epos von den Machern von "Sons of Anarchy" angekündigt. Schon die erste Episode schielt eindeutig auf das große Vorbild "Yellowstone". Mit zwei großartigen Schauspielerinnen als erbarmungslose Gegenspielerinnen hätte dabei ein ebenso spannendes wie mitreißendes Western-Drama herauskommen können. Doch das ambitionierte Vorhaben scheitert leider am schlechten Drehbuch. Während der Plot viel zu sprunghaft ist, fehlt weitgehend die Charaktertiefe der Figuren. Alles wirkt aufgesetzt und – noch schlimmer – wie ein schlechter Aufguss von offensichtlichen Vorbildern.
2. Peacemaker (Staffel 2)
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RTL+
In der ersten Staffel von "Peacemaker" hat James Gunn ("Guardians of the Galaxy") mit einer origineller Story, starken Charakteren und einigen überraschenden Wendungen sein Talent für schräge Charaktere und vor allem Team-Building bewiesen. Wer hätte nach dem Kinofilm "The Suicide Squad" (2021) gedacht, dass der wenig sympathische Superheld Peacemaker als Hauptfigur einer ganzen DC-Serie taugt? Privat ist Peacemaker alias Chris Smith (John Crena) eine traurige Figur: einsam, peinlich und insgesamt nicht gerade ein sympathischer Charakter. Doch in der ersten Staffel macht er eine Heldenreise durch, die am Ende einer halsbrecherischen Alien-Verschwörung auch noch zu einer schrägen Clique führt.
In der zweiten Staffel macht Gunn alles wieder zunichte. Er beginnt erneut damit, dass sich das Team zusammenraufen muss, als ob es die erste Staffel nie gegeben hätte. Die Handlung hat diesmal nicht viel zu bieten. Sie dient lediglich dazu, ein Multiversum wie bei Marvel einzuführen. Aber auch das dient nur als Startrampe für eine neue Plot-Entwicklung, die auf einem anderen Planeten endet. Damit wird offenbar eine TV- oder Leinwand-Adaption des Comic-Events "Salvation Run" vorbereitet. Schön und gut: Nur schade, dass die zweite Staffel von "Peacemaker" dafür herhalten muss. Interessanter wäre eine echte Weiterentwicklung der Geschichte und der Charaktere gewesen.
1. Alien: Earth (Staffel 1)
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Disney+
Im Jahr 2120 stürzt ein Raumschiff des globalen Konzerns Weyland-Yutani auf die Erde ab. Der Planet wird von fünf Megakonzernen kontrolliert, von denen Weyland-Yutani einer ist. Doch das Raumschiff landet auf dem Territorium des konkurrierenden Konzerns Prodigy unter Führung des jugendlichen Genies Boy Kavalier (Samuel Blenkin). Er schickt seine neuesten technologischen Errungenschaften unter der Führung des künstlichen Menschen Kirsh (Timothy Olyphant) zur Bergung: synthetische Menschen mit dem menschlichen Bewusstsein von echten Kindern. Als außerirdische Lebensformen an Bord des Raumschiffes entdeckt werden, denkt der selbstverliebte Konzern-Chef nicht daran, das Raumschiff mit den fremden Kreaturen an Weyland-Yutani zurückzugeben.
"Alien: Earth" wird von Showrunner und Regisseur Noah Hawley ("Fargo") in Szene gesetzt. Die Handlung spielt 16 Jahre nach dem Prequel-Film "Alien: Covenant" (2017) und zwei Jahre vor den Ereignissen auf dem Weyland-Yutani-Raumschiff "Nostromo" im Film "Alien" (1979). Beeindruckend ist vor allem das gelungene Retro-Design des abgestürzten Raumschiff und der gesamten Sci-Fi-Technologie, die wie im Film von 1979 aussieht. Darüber hinaus erfüllt die Serie aber leider die hohen Erwartungen nicht: die Charaktere bleiben flach und oft klischeehaft (vor allem der kindliche Konzern-Chef). Es kommt keine echte Spannung auf, von Gruseln ganz zu schweigen. Auch die platten Peter-Pan-Metaphern nerven.