Serien-Flops: Diese 7 Serien haben uns im Jahr 2023 enttäuscht | © Netflix

Serien-Flops: Diese 7 Serien haben uns im Jahr 2023 enttäuscht

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Von diesen Serien haben wir 2023 mehr erwartet als sie dann letztendlich abgeliefert haben.

Zu hohe Erwartungen sind bekanntlich oft Spaß-Killer. Doch gerade bei neuen Staffeln von populären Serien-Hits oder Serien-Adaptionen von bekannten Vorlagen ist es manchmal unmöglich, an die Serie oder neue Staffel ganz ohne Erwartungen heranzugehen. Es kann aber auch sein, dass eine Serie nicht an zu hohen Erwartungen des Publikums scheitert, sondern schlicht daran, dass es die Produzenten sozusagen "handwerklich" ordentlich vergeigt haben – auf die eine oder andere Weise: wirre Handlung, seichte Charaktere, platte Dialoge, schlechte Effekte, missglückte Besetzung, Logikfehler ohne Ende, ein Mangel an Humor oder frischen Ideen und dergleichen. Meist ist ohnedies beides der Fall. 

In unseren sieben Fällen spielen hohe Erwartungen sicherlich eine gewisse Rolle. Denn der Großteil unserer kleinen und großen Serien-Enttäuschungen des Jahres 2023 sind Fortsetzungen von Serien, die uns zuvor schon mit einer oder mehreren Staffeln begeistert haben. Fünf unserer insgesamt sieben Serien-Flops fallen in diese Kategorie. Auch die zwei weiteren Serien haben sozusagen eine "Vorgeschichte", die unsere Erwartungen hochgeschraubt hat. Letztendlich geht es aber immer auch um Mängel bei der Umsetzung. 

Damit du nicht den Eindruck bekommst, dass wir nur jammern, wirf doch auch einen Blick in unseren Jahresrückblick der besten Serien des Jahres 2023: 

Die 7 Serien-Flops des Jahres 2023

Diese Serien haben uns im vergangenen Jahr 2023 mehr oder weniger enttäuscht. Wieso? Das betrauern wir an dieser Stelle – im vollen Bewusstsein, dass es sich dabei nur um eine von vielen Meinungen und manchmal – zugegeben – auch um "Jammern auf hohem Niveau" handelt. 

 

Mandalorian_S02_Allgemein15 | © Lucasfilm/ Disney

7. The Mandalorian (Staffel 3) - Disney+

Anders als "Das Buch von Boba Fett", das stark begonnen hatte und sich dann verzettelt, beginnt die dritte Staffel von "The Mandalorian" recht ereignislos. Mando und Grogu sind wieder vereint. Auf einem trostlosen Planeten hausen die Mandalorianer in Höhlen. Grogu soll einer von ihnen werden und Mando durch ein Bad in den Minen von Mandalore Vergebung erlangen. Der Charme der episodenhaften Abenteuer scheint der Monotonie einer durchgehenden Handlung gewichen zu sein. Später setzt zum Glück der spannendere Handlungsbogen rund um Bo-Katan ein und gegen Ende nimmt die Staffel dann doch noch Fahrt auf. 

Trotzdem bleibt im Vergleich mit den großartigen Staffeln davor ein schaler Nachgeschmack, dass die Luft aus der Story raus sein könnte. Das liegt auch daran, dass man bei den in Höhlen hausenden Mandalorianern und der einsam in ihrem Palast herumlungernden Bo-Katan eher an die Studio-Settings von alten "Star Trek"-Folgen erinnert wird. Es killt das Space-Western-Feeling ein wenig, wenn plötzlich ein gottverlassenes Dorf nicht nur ein gottverlassenes Dorf im Nirgendwo ist, sondern Sinnbild für eine ganze Kultur. Aber wie gesagt: Gegen Ende wurde es besser und das muss ja nicht gleich das Ende bedeuten. Aber die Vorfreude auf die nächste Staffel ist deutlich getrübter als zuletzt. 

Untergang-des-Hauses-Usher_102_Netflix_01074RC | © Netflix

6. Der Untergang des Hauses Usher (Miniserie) - Netflix

Von der 8-teiligen Miniserie von Mike Flanagan, bekannt für seine Horror-Serien "Spuk in Hill House" und "Midnight Mass", haben wir diesmal eine meisterhafte Metapher auf die Sünden unserer Zeit erwartet, in der die ältere Generation die Folgekosten ihres Wohlstandes auf die Jüngeren abwälzt. Immerhin adaptiert Flanagan diesmal eine gleichnamige Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe zu einer modernen Gesellschaftssatire, die gekonnt Referenzen an Fiktion und Realität zu einer gruselig-genialen Melange vermengt. Ähnlichkeiten mit realen Figuren sind alles andere als zufällig, denn die Familie Usher ist eine fiktive Widerspiegelung der realen Milliardärsfamilie Sackler. Deren Pharma-Unternehmen Purdue Pharma hat durch die skrupellose Vermarktung seines Schmerzmittels Oxycontin die Opioid-Krise in den USA verursacht.

Die Erwartung war daher wahrscheinlich zu groß, denn wir haben uns natürlich auch eine nervenzerfetzende Geschichte erwartet. Geworden ist es dann aber nur eine visuell eindrucksvoll inszenierte Miniserie, die aber ziemlich langweilig und vorhersehbar dahinplätschert. Zugegeben, wir jammern hier auf hohem Niveau. Die Geschichte ist schön anzuschauen und auch die Stimmung ist gewohnt düster. Es gibt sicherlich schlechtere Serien. Aber im Vergleich zu "Spuk in Hill House" und "Midnight Mass" hält sich der Nervenkitzel und das Gruseln in Grenzen. 

Loki_Marvel_Serie-103-16380_R | © Marvel Studios/ Disney

5. Loki (Staffel 2) - Disney+

Die erste Staffel von "Loki" war mit Abstand die lustigste aller Marvel-Serien zum Start des Marvel Cinematic Universe (MCU) im Serienformat. Eine schurkische Version von Loki geriet in die bürokratischen Mühlen der mysteriösen "Time Variance Authority", kurz TVA, die außerhalb von Raum und Zeit über den Zeitstrom wacht. Es wurden großartige Charaktere wie Mobius (Owen Wilson) und Sylvie Laufeydottir (Sophia Di Martino) eingeführt, von Figuren wie dem "Alligator Loki" ganz zu schweigen. Darüber hinaus haben wir zum ersten Mal das neue Marvel-Multiversum erkundet, das in "WandaVision" nur angedeutet wurde. Das eigentliche Highlight von "Loki" war aber der erste Auftritt des "Thanos"-Nachfolgers Kang. Er sollte in der kommenden "Mulitverse Saga" die Rolle des übermächtigen Oberschurken übernehmen, der seine Schergen ausschickt – bis es am Schluss wieder zu einem bombastischen Showdown gegen die Marvel-Superhelden kommt!

Daraus wird wohl nichts. Denn wie wir inzwischen wissen, trennen sich die Marvel Studios von Kang-Darsteller Jonathan Majors. Im Gegensatz zur "Infinity Saga" scheint der "Multiverse Saga" damit das Ziel abhanden gekommen zu sein. Schon in den Kino-Filmen und Marvel-Serien nach der ersten Staffel von "Loki" wurde das Multiversum nur als spektakuläre Kulisse benutzt, etwa in "Spider-Man: No Way Home" (2021) und "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" (2022). Die größere Geschichte wurde hingegen kaum weiterentwickelt. Der neue Schurke Kang blieb ziemlich blass.

Umso größer war die Erwartung, dass die zweite Staffel von "Loki" die Geschichte nun weiter vorantreibt. Doch das tut sie nur insofern, dass sie das Kang-Problem löst. Wie es scheint, hat Marvel darüber hinaus keinen Plan wie es mit der "Multiversum Saga" weitergehen soll. Denn die Handlung der zweiten Staffel ist nur ein inhaltsleerer Spießrutenlauf rund um die Rettung der TVA, bei dem am Schluss Kang aus der Gleichung gestrichen wird. Zum Glück, denn die Performance von Majors als Kang-Prototyp hat uns in dieser Staffel auch nicht unbedingt überzeugt.

Da aber die Charakterentwicklung von Loki wieder auf einen Helden hinausläuft, von dem keine echte existenzielle Bedrohung ausgeht, scheint es zurzeit keinen bösen Oberschurken für die "Multiverse Saga" zu geben. Vielmehr ist die Kang-Story ersatzlos gestrichen. Alles, was bisher geschah, entpuppt sich als genau so planlos, wie es gewirkt hat. Das ist schon ziemlich enttäuschend. 

Yellowjackets_190122_HP2_Showtime-Paramount | © Paramount

4. Yellowjackets (Staffel 2) - Paramount+

Die erste Staffel der Mystery-Serie, die auf den ersten Blick an die Kultserie "Lost" erinnert, hat uns sofort in den Bann gezogen. Wir haben sie durchgesuchtet und dann mit Sehnsucht auf die zweite Staffel gewartet. Offenbar aber zu lange. Denn die zweite Staffel hat uns dann so gar nicht abgeholt. Die ständigen Andeutungen, dass die in den kanadischen Wäldern abgestürzte Damen-Fußball-Mannschaft nur durch Kannibalismus den Winter überlebt hat, haben sich gleich am Anfang aufgeklärt. Was danach kam, hat uns nicht mehr so gefesselt wie in der ersten Staffel.

Um ehrlich zu sein, haben wir uns durch die zweite Staffel gequält. Kann es sein, dass die erste Staffel schon zu lange zurücklag. Jedenfalls hatten wir in der Fortsetzung der Geschichte plötzlich das Interesse an den Charakteren verloren und auch daran deren Geheimnisse aufzudecken. Insgesamt gibt es nicht viele Serien wie "Yellowjackets", deren Faszination sich nach einer fantastischen ersten Staffel schon in der zweiten Staffeln vollkommen in Luft auflöst.

Secret-Invasion_Marvel-Studios-101-24447_R | © Marvel Studios/ Disney

3. Secret Invasion (Miniserie) - Disney+

Marvel enttäuscht in diesem Jahr gleich zweimal, denn über die sechsteilige Miniserie lässt sich nicht viel Gutes sagen. Schon dem Setting als Spionage-Thriller mangelt es an Glaubwürdigeit, wenn Nick Fury (Samuel L. Jackson) als Afro-Amerikaner und wohl auch nicht ganz unbekannte Persönlichkeit in Russland auf Undercover-Agent macht. Die Idee von einer abtrünnigen Skrulls-Terrorfraktion ist an sich nicht schlecht, aber die konkrete Geschichte ist vorhersehbar und entbehrt jeglicher Spannung, von Logik und den überbordenden Klischees ganz zu schweigen. Da können auch die Cameo-Auftritte und sogar der überraschende Tod eines bekannten Charakters nicht viel retten. Wenn man sich dann als Kenner der großartigen Comic-Vorlage auch noch vorstellt, was mit dieser Geschichte möglich gewesen wäre, ist die Enttäuschung umso größer. 

The-Witcher_305_Netflix_00553_RT2 | © Netflix

2. The Witcher (Staffel 3) - Netflix

Mit den ersten beiden Staffeln ist Netflix ein echter Fantasy-Serienhit gelungen. Der Monsterjäger Geralt von Rivia (Henry Cavill) erlebte seine fantastischen Abenteuer in einer mittelalterlichen Welt voller Elfen, Zauberer, Hexen und anderer Fabelwesen im Stil von "Herr der Ringe". Die spektakulären Kampfszenen und die düstere Atmosphäre erinnerten hingegen an die Welt von "Game of Thrones". Seine geheimnisvolle Beziehung zur gefallenen Prinzessin Ciri (Freya Allan) und der Hexe Yennefer (Anya Chalotra) wurde spannend und mit Liebe zum Detail erzählt – in der zweiten Staffel schon wesentlich geradliniger als in der smarten ersten Staffel mit ihren zusammenlaufenden Zeitebenen. Doch das Niveau bei Action, Spannung, Charakterentwicklung und Ausstattung blieb hoch.

Die dritte Staffel enttäuscht nicht nur wegen der relativ platten und vorhersehbaren Geschichte, die mehr an das Videogame als an die Romanvorlage erinnert. Handlung und Charaktere wirken oft wie in einer Seifenoper. Oft entsteht das Gefühl, dass Szenen unnötig in die Länge gezogen werden. Schließlich erscheint auch die Qualität der Special Effects nicht mehr auf dem Niveau der vorhergehenden Staffeln. 

Damit steht die Fortsetzung der Fantasy-Serie ohne Cavill in der Hauptrolle schon jetzt unter einem schlechten Stern. Sein Abschied hat Gerüchten zufolge mit einem Disput von Cavill, der ein großer Fan der Bücher ist, mit den Produzenten zu tun. Ganz unabhängig davon: So ein deutlicher Absturz bei der Umsetzung der Serien-Adaption und der Abgang des perfekt besetzen Hauptdarstellers sind insgesamt sehr unzufriedenstellend.  

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1. Sex Education (Staffel 4) - Netflix

Die finale Staffel der wunderbaren Coming-of-Age-Serie haben wir mit Sehnsucht erwartet. Einmal mehr endete die dritte Staffel mit offenen Fragen und einer – zumindest räumlichen – Trennung von Otis (Ada Butterfield) und Maeve (Emma Mackey). Liebevoll wurden die äußerst diversen und allesamt interessanten Charaktere rund um die Moordale Secondary School in einer fiktiven Kleinstadt in England eingeführt: Neben Otis und Maeve auch Eric (Ncuti Gatwa), Adam (Connor Swindells), Aimee (Aimee Lou Wood), Ruby (Mimi Keene), Jackson (Kedar Williams-Stirling) und Dr. Jean Milburn (Gillian Anderson). Sie alle hätten sich genügend Aufmerksamkeit verdient, um ihre Geschichte zu einem würdigen Abschluss zu bringen.

Stattdessen werden in der letzten Staffel zahlreiche neue Figuren vorgestellt, die den Geschichten der etablierten Figuren Zeit rauben und selbst zu wenig davon bekommen. Die Geschichte von Eric und seiner neuen LGBTQ+ Community wird über Gebühr in den Mittelpunkt gestellt. Die alleinerziehende Mutter von Otis, bisher eine toughe und voll im Leben stehende Frau, wird – völlig Out-of-Character – beim zweiten Kind zum mütterlichen Wrack. Schließlich wird vor allem die Geschichte von Otis, Maeve und Ruby mehr als unzufriedenstellend aufgelöst. Dabei hätte es nicht einmal ein Happy End mit Maeve sein müssen. Dass dann aber auch Ruby so lieblos abgehandelt wird, ist mehr als unzufriedestellend.

Schon in der dritten Staffel hat "Sex Education" leichte Tendenzen gezeigt, die Authentizität seiner hyperdiversen Kleinstadt-Welt durch völlig überzogene Plot-Entwicklungen in Frage zu stellen (etwa die neue Moordale-Direktorin und die folgende Eskalation). In der letzten Staffel ist es dann passiert: Der Bogen wurde überspannt. Das macht "Sex Education" leider zu einer der unrühmlichen Serien, die ihre letzte Staffel vollkommen in den Sand setzen und keinen würdigen Abschluss für die liebenswerten Charaktere schaffen. Extrem enttäuschend! 

 

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