10 Streaming-Anbieter wie Netflix im Preis-Leistungsvergleich

In Sachen TV-Streaming war Netflix noch vor wenigen Jahren der unumstrittene Platzhirsch. Die kalifornische Streaming-Plattform galt als Paradies für Serien-Junkies und Movie-Nerds und wurde zum Inbegriff des Binge-Watchings. Im Vergleich mit Kabelfernsehen und Pay-TV-Anbietern galt Streaming auch lange Zeit als günstige Alternative, um das unersättliche Verlangen nach neuen Filmen und Serien zu stillen. 

Inzwischen hat sich die Lage extrem verändert. Zuerst sind immer mehr Streaming-Anbieter auf den Markt geströmt und haben begonnen mit zunächst noch relativ günstigen Preisen um Abonnenten zu buhlen: 

• Amazon Prime Video war die erste echte Alternative zu Netflix als Streaming-Plattformen. Dank der recht aggressiven Bewerbung des Prime-Pakets durch Amazon hatten wohl viele Prime Video schon durch einen gedankenlosen Klick auf einen Test-Button abonniert, ohne es zu wissen.
  Von der ab 5. Februar 2024 eingeblendeten Werbung wurden viele ebenso überrascht. Immerhin hatten sie bisher für einen werbefreien VOD-Service bezahlt. Im Gegensatz zu anderen Anbietern, die eine günstigere Service-Variante mit Werbung eingeführt haben, schaltet Amazon einfach zum selben Preis Werbung dazwischen und bietet eine um 2,99 EUR teurere Service-Variante ohne Werbung an. Konsumentenschützer in Deutschland sind der Meinung, dass dieser Schritt nicht rechtskonform ist und zumindest eine einseitige Kündigung ermöglicht.
   
• Sky wäre auch zu erwähnen. Vor dem Streaming-Boom war Sky das Nonplusultra für Movie-Nerds, die auf die neuesten Kinofilme im Wohnzimmer und die besten US-Serien (insbesondere von "Game of Thrones"-Sender HBO) nicht verzichten wollten. Doch Sky wird via Receiver-Box konsumiert und ist daher kein Streaming-Anbieter. Seine Filme und Serien hat Sky erst relativ spät via Streaming angeboten: Neuerdings unter dem Namen WOW in Deutschland, als Sky X in Österreich.
   
• Disney+ hat sein Streaming-Angebot mit klingenden Marken wie Pixar, Marvel und Star Wars binnen drei Jahren ziemlich rasch hochgezogen.
   
• AppleTV+ kann sich inzwischen dank guter Original-Serien sehen lassen, auch wenn die Auswahl überschaubar ist, hat aber zuletzt auch die Preise deutlich erhöht.
   
• Neben neuen US-Anbietern wie Max (ehemals HBO Max, Warner Bros Discovery) und Peacock (NBCUniversal) streben auch regionale Anbieter wie Joyn PLUS+, RTL+ und MagentaTV und Nischenanbieter wie MUBI, Sooner oder DAZN auf den Markt. Hingegen ist Lionsgate+ (ehemals Starzplay) schon wieder verschwunden. Der US-Streaming-Channel hat sich aus dem deutschsprachigen Raum verabschiedet und seine Serien in den Prime-Channel MGM+ verschoben.

Jeder macht sein eigenes Streaming-Ding

Netflix hat selbst die Büchse der Pandora geöffnet: Die Strategie, Abonnenten mit exklusiven Eigenproduktionen – sogenannten Originals – anzulocken, haben sich alle anderen Anbieter abgeschaut, insbesondere die großen Hollywood-Studios. Disney hat es vorgezeigt und alle anderen sind gefolgt. Statt wenige Streaming-Plattformen mit einem umfassenden Angebot wie bei Musik gibt es daher bei Filmen & Serien eine unübersichtliche Anzahl von Anbietern, die für ihr dürftiges Angebot meist viel zu teuer sind. 

Preis-Leistungsvergleich der Streaming-Anbieter wird wichtiger

Für die Konsumenten heißt das nichts Gutes: Wenn in Zukunft jeder seine eigene Streaming-Plattform betreibt, werden bald ein oder zwei Streaming-Abos nicht mehr ausreichen. Schon 2021 hatte in Deutschland im Durchschnitt jeder Haushalt zwei Streaming-Abos, Tendenz steigend, und in den USA sind es bereits vier.

Vor diesem Hintergrund gewinnt der Preis-Leistungsvergleich an Bedeutung, um eine optimale Abdeckung für deine individuellen Film- & Serien-Vorlieben zu gewährleisten. Dabei kommt es immer darauf an, was dir wichtig ist:

• Magst du eher Filme oder lieber Serien schauen?
• Legst du Wert auf eine große Auswahl oder gibst du dich auch mit einer kleinen, aber feinen Selektion zufrieden?
• Streamst du hauptsächlich auf einem HD-Fernsehgerät im Wohnzimmer oder öfter auch auf deinem Notebook, Tablet oder gar dem Smartphone?
• Kann es ein Jahresabo sein oder willst du den Streaming-Dienst monatlich kündigen können?
• Auf wie vielen Geräten schaust du bzw. willst du dein Abo mit der Familie (oder Freunden) teilen?
• Wie wichtig sind dir technische Anforderungen und bequeme Nutzeroberfläche?
• Leider wird auch die Frage immer wichtiger: Bist du bereit Werbeunterbrechungen zu akzeptieren?

Unser Ranking der Streaming-Anbieter nach der Kosten-Nutzen-Relation

Wir haben uns die Stärken und Schwächen folgender 10 Streaming-Anbieter angeschaut, um dir im Streaming-Dschungel auch beim Preis-Leistungsverhältnis einen guten Überblick zu bieten:

• AppleTV+
• Canal+ (nur in Österreich)
• Disney+
• MUBI
• Netflix
• Paramount+
• Prime Video
• RTL+
• Sky (als Streaming-Dienst in Deutschland als WOW und in Österreich als Sky X verfügbar) 
• Sooner (Realeyz)

Oben sind sie noch alphabetisch gereiht. In unserem Ranking reihen wir die Streaming-Dienste nach der Kosten-Nutzen-Relation. Das hängt freilich stark von deinen jeweiligen Wünschen und Vorlieben ab. Los geht's! 

1. Netflix

Preis: 12,99 EUR/Monat Standard, 17,99 EUR/Monat Premium – das Basis-Abo für 7,99 EUR/Monat ist noch verfügbar, soll aber bald (vermutlich im Laufe des Jahres 2024) einem Standard-Abo mit Werbeunterbrechungen für 4,99 EUR weichen.

Technische Daten: bis zu 4 Streams, Bild: bis zu Ultra-HD (4K), Ton: Stereo, Raumklang & Dolby Atmos, verfügbar auf allen Geräten, Smart-TVs und als App

Pro: Bei Original-Serien ist Netflix der amtierende Weltmeister, der absolute Serien-King. Kein anderer Streaming-Anbieter kann mit dem Output mithalten, den Netflix vorlegt. Jede Woche gibt es ordentlich Nachschub bei Serien und auch Filmen. Zwar ist der Nimbus des Serien-Wunderwuzzis, der die besten Serien abliefert, durch eine Flut an Fließband-Serien aus aller Herren Länder schon ein wenig angeschlagen, aber es sind immer wieder wahre Schätze und überraschende Serien-Hits wie "Squid Game" dabei.

Contra: Relativ teuer in der HD-Standardversion, sehr teuer in der Premium-Version (vor allem, wenn das Account-Sharing zunehmend unterbunden wird). Die Fülle an monatlichen Neuerscheinungen macht das Gesamtangebot unübersichtlich, immer gleiche Empfehlungen mit Fokus auf Neuerscheinungen, schlechte Durchsuchbarkeit. Plus: Die Zeiten der coolen Nerd-Serien und hochkarätigen Hit-Serien sind weitgehend vorbei. Es gibt sie schon noch vereinzelt, aber heute ist Netflix voll auf die breite Masse ausgerichtet und spielt weitgehend Serien und Filme auf stinknormalem TV-Niveau

Fazit: Wenn es um Serien-Auswahl und exklusive Hit-Serien wie "Stranger Things", "Bridgerton", "Squid Game", "Haus des Geldes" oder "The Witcher" geht, führt an Netflix kein Weg vorbei, aber auch bei Serien sinkt das Niveau zugunsten von Massenware. Bei Filmen ist Netflix auch nicht ganz so gut aufgestellt – da würden wir eher Amazon Prime Video vorziehen.

Der Streaming-Gigant ist im Anbieter-Mix unverzichtbar – aber auf Monatsbasis! Das ist mit Netflix-Gutscheinen gut steuerbar. Wenn das Abo ausläuft, bekommst du eine Nachricht. Sind gerade keine Serien dabei, die dich anfixen, kaufst du erst wieder einen Gutschein, wenn es wieder etwas für dich zum Schauen gibt. 

2. Amazon Prime Video

Preis: 7,50 EUR/Monat im Jahresabo von 89,90 EUR, 8,99 EUR auf Monatsbasis – ab dem 5. Februar 2024 allerdings mit Werbeunterbrechungen! Wer nicht – ähnlich wie im Free-TV – mit Werbung genervt werden will, muss monatlich 2,99 EUR extra zahlen. Das bedeutet eine Preiserhöhung um mehr als 33% auf 11,98 EUR pro Monat. Das Jahresabo kostet dann mit Werbefreiheit 125,78 EUR. 

Technische Daten: bis zu 4 Streams, Bild: bis zu Ultra-HD (4K), Ton: Stereo, Raumklang & Dolby Atmos, verfügbar auf allen Geräten, Smart-TVs und als App

Pro: Die markante Preiserhöhung ab dem 5. Februar 2024 oder Werbeunterbrechungen zum gleichen Preis haben das einst unschlagbare Preis-Leistungsverhältnis von Prime Video total ruiniert. Mag sein, dass die sonstigen Leistungen von Amazon Prime das Preis-Leistungsverhältnis für Leute, die ohnedies nicht das TV-Streaming im Fokus haben, verbessern. Für Nutzer, die vor allem Filme und Serien ohne Werbeunterbrechung streamen wollen, wird es aber immer teurer - ohne echte Gegenleistung oder Verbesserung! 

Der Schritt von Amazon, bei bestehenden Abonnements einfach Werbung einzuspielen, wird außerdem von Konsumentenschützern in Deutschland als rechtswidrig betrachtet. Wer jedoch nicht vor Gericht ziehen will, dem bleibt nur die Kündigung des Prime-Abos. Damit sind aber dann auch die anderen Benefits wie Premiumversand, Music-, Gaming- und Reading-Angebote dahin. 

Prime Video ist jetzt genauso teuer wie Netflix. Beim Streaming-Angebot kann Prime Video aber durchaus mithalten, zumindest bei den Filmen. Bei den Serien schaut es anders aus. Da ist das Angebot bei Netflix deutlich größer, sowohl bei den bestehenden Serien wie auch bei den monatlich neu erscheinenden Serien. Bei Filmen hat Amazon Prime Video aber einiges zu bieten.

Die Fluktuation der Filme – ob Neuheiten oder Klassiker – ist bei Amazon allerdings ziemlich hoch, anstrengend hoch. Manche Filme sind nur wenige Wochen im Prime-Abo enthalten und dann wieder weg. Bei Serien ist es besonders ärgerlich, wenn eine Serie aus dem Abo verschwindet, während du sie gerade schaust.

Hingegen ist das oft gehörte Jammern über die vielen Filme, die du zusätzlich bezahlen musst, irreführend. Auf Prime Video löst der Mix aus Gratis und zusätzlichen Leih- & Kaufangeboten immer wieder Ärger darüber aus, dass gerade der Film den man schauen will, etwas kostet. Bei Netflix wird das gigantische Angebot aller Filme und Serien, die Netflix nicht anbietet, einfach ausgeblendet. Das vermeidet diesen Ärger, ändert aber nichts am Gratis-Angebot. Die Gratis-Auswahl an Filmen und Serien bei Prime Video ist mit jener bei Netflix vergleichbar und bei Filmen sogar einen Tick besser. 

Der Shop im Sinne einer Online-Videothek, in der Leih- und Kauffilme angeboten werden, ist ein großartiges Zusatzangebot. Zwar würden wir vom digitalen Kauf eher abraten (dann doch lieber als DVD/Blu-ray), aber Leihen ist eine tolle Option. 

Contra: Werbeeinschaltungen bedeuten eine Preiserhöhung und ruinieren den Sinn eines Streaming-Abos. Bei Usability, Übersichtlichkeit und Durchsuchbarkeit von Prime Video gibt es ebenfalls Luft nach oben.

Fazit: Prime Video ist leider nicht mehr, was es einmal war. Es ist mittlerweile zu teuer und lohnt sich nur dann noch, wenn man eher Filme schauen will und außerdem auf die anderen Prime-Angebote wie Premiumversand Wert legt. 

3. Apple TV+

Preis: 9,99 EUR pro Monat, kein Jahresabo, 7 Tage Gratistest und 3 Monate gratis dabei beim Kauf von bestimmter Apple-Hardware

Technische Daten: bis zu 4 Streams, Bild: bis zu Ultra-HD (4K), Ton: Stereo, Raumklang & Dolby Atmos, nicht verfügbar auf mobilen Android-Geräten, sonst auf allen Geräten und Smart-TVs

Pro: Kleine Auswahl, dafür hochkarätige exklusive Eigenproduktionen. Die Serien von AppleTV+ werden immer besser: Mit "Ted Lasso" hat Apple sogar einen echten Serien-Hit gelandet, die Sci-Fi-Serie "Foundation" hat das Zeug zum Genre-Kult und immer öfter kommen fantastische Serien-Schätze wie "Severance", "Slow Horses", "Servant", "Pachinko", "Die letzten Tage des Ptolemy Grey" und "For All Mankind". Bei Serien kommt auch regelmäßig guter Stoff nach, bei Filmen nicht ganz so regelmäßgig und nicht ganz so gut. 

Contra: Apple war beim Streaming-Angebot lange Zeit sehr günstig, hat aber im Oktober 2023 eine saftige Preiserhöhung um 42% vorgenommen. Für das sehr überschaubares Gratis-Abo-Angebot sind 10 EUR schon ein heftiger Preis. Die Oberfläche ist – eigentlich untypisch für Apple – sehr unübersichtlich und nicht sehr benutzerfreundlich. 

Fazit: Apple TV+ ist seit der Preiserhöhung kein Schnäppchen mehr für Liebhaber hochkarätiger, anspruchsvoller Serien, sondern ein relativ teures Angebot. Es lohnt sich nur, wenn du dich für Serien interessierst. Auch für Apple-User (Gratis-Zeitraum bei Hardware-Kauf oder in Kombination mit anderen Apple-Services) ist das Streaming-Abo eine mitunter günstigere Option. 

4. Disney+

Preis: Standard: 8,99 EUR pro Monat und 89,99 EUR im Jahresabo, Premium: 11,99 EUR pro Monat oder 109,90 EUR im Jahresabo, Standard mit Werbung: 5,99 EUR pro Monat

Technische Daten: nur 2 gleichzeitige Streams im Standard-Abo, 4 Streams bei Premium, Bild: Full HD bei Standard, Ultra-HD (4K) bei Premium, Ton: Stereo, bei Premium auch Raumklang & Dolby Atmos, verfügbar auf allen Geräten, Smart-TVs und als App

Pro: Disney+ überzeugt mit einem breiten Angebot für Familien mit Kindern und Jugendlichen sowie mit exklusiven Inhalten für Fans von Marvel und Star Wars. Auch einige Hollywood-Klassiker sind im Programm. Abgesehen von Filmen und Serien aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) wie "WandaVision" und "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" sowie dem "Star Wars"-Universum wie "The Mandalorian", liefert Disney+ auch immer mehr exklusive Originale wie "The Dropout", "Pam & Tommy", "Big Sky" und "Dopesick", dazu Serien der US-Anbieter Hulu und FX und Dokus von National Geographic. Disney- und Pixar-Kinofilme stehen rund zwei Monate nach dem Kino auch zum Streamen bereit.

Contra: Disney hat (wie auch Paramount+) wieder damit angefangen, die eigenen Titel aus dem "Star"-Bereich (ehemals 20th Century Fox) an Netflix und Amazon zu lizenzieren – wozu also noch Disney exklusiv abonnieren. Das zahlt sich nur aus, wenn man Kids im Haus (Pixar, Disney, Muppets) hat oder großes Interesse an Franchises wie "Star Wars" und "Marvel". Wenn nicht, hast du bald das Gefühl, alles durch zu haben. Der Nachschub an neuen Serien- und Filmen ist zwar stetig, aber überschaubar.

Fazit: Für "Marvel"- & "Star Wars"-Fans sowie Familien ist Disney sicherlich noch eine attraktive Option, aber gerade Familien kommt die Reduktion der gleichzeitigen Streams im Standard-Abo nicht entgegen. Immerhin hat Disney den Preis für das Standard-Abo nicht erhöht, sondern nur die Anzahl der gleichzeitigen Streams auf zwei reduziert und UHD in ein neues Premium-Abo verschoben. Natürlich ist das auch eine Preiserhöhung, aber nicht so krass wie bei Prime Video oder Apple TV+. Das Premium-Abo ist aber gemessen am Angebot jetzt relativ teuer und wohl nur für Technik-Aficionados eine Option.

5. Sky X (Österreich) / WOW (Deutschland)

Sky X in Österreich: 12,50 EUR/Monat im Jahresabo, 15 EUR im Halbjahresabo, 19,99 EUR auf Monatsbasis, inkl. Sport: 27,5 EUR/ Monat im Jahresabo, 34,99 EUR auf Monatsbasis

WOW in Deutschland: 9,98 EUR/Monat Filme & Serien, 14,98 EUR/Monat Filme & Serien plus Premium, 29,99 EUR/Monat nur Sport (24,99 EUR/ Monat im Jahresabo)

Technische Daten: bis zu 2 Streams, Bild: Full-HD (kein 4K), Ton: Stereoton (kein Dolby Atmos), nicht auf allen Geräten und Smart-TVs verfügbar, Usability der App ausbaufähig

Pro: Sky hat hierzulande die großartigen Serien-Hits des US-Senders HBO im Programm: "Game of Thrones" und die Prequel-Serie "House of the Dragon", "Westworld", "Euphoria", "Chernobyl", "Barry", "True Detective" und viele mehr. Mit "Das Boot", "Der Pass", "Devils" und "Landscapers" kann Sky auch immer mehr sehenswerte Original-Serien aufweisen, wenn auch keine echten Serien-Hits. Außerdem kannst du mit Sky die Hollywood-Blockbuster der Hollywood-Studios Warner Bros, Universal und Paramount kurz nach dem Kino im Wohnzimmer genießen. Zudem gibt’s lineare Pay-TV- und Kabelkanäle via Stream. Wer neben Filmen und Serien auch gerne Sport-Sendungen schaut, ist ebenfalls bei Sky gut aufgehoben.

Contra: Sehr teuer und sehr unübersichtlich! Die Abgrenzung zu Sky Q via Satelliten- & Kabel-Receiver ist unscharf. Wie viele Abo-Pakete es gibt, ist bei Sky ohne intensives Studium undurchschaubar – beim Streaming-Angebot Sky X bzw. WOW allerdings ein wenig besser strukturiert. Die Usability der Streaming-App ist aber eine Zumutung: Die WOW-App in Deutschland ist immerhin auf dem Amazon Fire TV Stick verfügbar sowie auf TV-Geräten von Samsung und Sony. Die Sky X App in Österreich ist allerdings am Smart-TV nur auf Geräten von Samsung und LG verfügbar, nicht aber am Amazon Fire TV Stick. 

Fazit: Sky ist nicht mehr der einzige Anbieter, wo Kino-Blockbuster zuerst auf der Wohnzimmer-Couch geschaut werden können. Das ist jetzt auch bei Disney+ und Paramount+ der Fall und auch andere Anbieter kaufen immer wieder Blockbuster ein. Daher baut das Film- und Serien-Angebot vor allem auf dem Mix aus HBO-Serien und Sky-Originals auf – dieser Mix kann sich aber sehen lassen, solange bei Sky die großartigen HBO-Serien zu sehen sind. Trotzdem ist Sky relativ teuer. 

6. MUBI

Preis: 8,99 EUR/Monat im Jahresabo von 107,80 €, 13,99 EUR auf Monatsbasis

Technische Daten: bis zu 2 Streams, Bild: in der Praxis max. Full-HD (abhängig von den Filmen), Ton: Stereoton (kein Dolby Atmos), nicht auf allen Smart-TVs, aber so gut wie allen Desktop-Browsern, iOS- & Android-Geräten sowie PS4 verfügbar, benutzerfreundlich, übersichtlich

Pro: sehr kleine, aber von einer Redaktion kuratierte Auswahl von Independent- & Arthouse-Filmen, Festival-Hits, Klassikern und Kultfilmen: es sind täglich nur 30 Filme verfügbar – jeden Tag wird der älteste Film durch einen neuen ersetzt, plus einige exklusive Filme, keine Serien! Probe-Abo von 7 Tagen, für Studierende 30 Tage. 

Contra: Nur Filme, keine Serien

Fazit: MUBI ist die ideale Ergänzung im Anbieter-Mix für anspruchsvolle Cineasten und Film-Liebhaber. Wenn dich Serien kalt lassen, ist MUBI natürlich sofort viel attraktiver. Wenn du anspruchsvolle Filme UND Serien magst, sind MUBI und AppleTV+ ein Traumpaar. 

7. Canal+

Preis: bei Angebot: 4,99 EUR im Halbjahresabo, 8,99 EUR auf Monatsbasis

Technische Daten: bis zu 3 Streams, Bild: Full-HD (kein 4K), Ton: Stereo, auf gängigen Smart-TVs, via Browser auf mobilen Endgeräten und als iOS- & Android-App verfügbar

Pro: europäische und internationale Filme und Serien von Canal+ und anderen Anbietern, unter anderem sind auch die Filme von Filmtastic und ARTHAUS+ im Programm, in Österreich bietet CANAL+ außerdem exklusiv die neuen "The Walking Dead"-Spinoff-Serien an (in Deutschland bei MagentaTV).

Contra: kleine, sehr spezielle Auswahl, wenig exklusive Angebote, außer "The Walking Dead" kaum Serienhits und Blockbuster

Fazit: Zahlt sich als Zusatzangebot in Österreich nur aus, wenn das Streaming-Budget zweitrangig ist. Das Interesse sollte eher bei europäischen und österreichischen Filmen und Serien liegen. 

8. Sooner

Preis: 7,99 EUR auf Monatsbasis oder 4,99 EUR im Jahresabo um 59,95 EUR, für Student*innen gibt es ein Monatsabo für 5,99 EUR.

Außerdem gibt es Tages-Tickets (All Films Cards): Für 3,99 EUR kann man 3 Tage lang und für 10,99 EUR ganze 30 Tage lang alle Filme im Angebot schauen – worin der Vorteil des teuren 30-Tage-Tickets im Vergleich mit dem regulären Monatsabo liegt (außer dass es automatisch endet), erschließt sich uns nicht wirklich. 

Technische Daten: mehrere Streams gleichzeitig, Bild: Full-HD, via Browser und als iOS- & Android-App verfügbar. Bei Amazon Prime Video ist Sooner als "Realeyz"-Channel zu finden. 

Pro: Die Zielgruppe des deutschen Streaming-Services Sooner sind eindeutig Cineasten und Liebhaber von Arthouse- und Independent-Filmen abseits der üblichen Sehgewohnheiten des Mainstream-Kinos. Seit 2022 wird ein kuratiertes Streaming-Angebot für Arthouse- und Independent-Filme aus Europa, den USA und Asien geboten. Die Plattform hat auch Kooperationen mit Filmfestivals und Filmhochschulen. Dadurch sind viele Filme im Angebot, die bei anderen Streaming-Anbietern nicht verfügbar sind. Oft handelt es sich um Festival-Filme, die hierzulande nie oder nur kurz im Kino zu sehen waren. Auch im Handel auf DVD/ Blu-ray sind diese besonderen Filme absolute Raritäten. Damit ist Sooner eine echte Schatztruhe für Filme, die man sonst kaum woanders zu sehen bekommt. 

Contra: Im Angebot gibt es keine Serien und bei den allermeisten Filmen auch keine deutsche Synchronfassung. Die Anzahl der Filme ist im Vergleich zu anderen Streaming-Anbietern deutlich geringer. Es sind zwar einige Arthouse-Klassiker im Programm, aber der Großteil des Programms besteht aus weitgehend unbekannten Filmen. 

Fazit: Sooner ist ein ähnliches Angebot wie MUBI für Filmliebhaber und Cineasten, aber noch mehr als MUBI auf eine Filmgeschmack abseits üblicher Sehgewohnheiten des Mainstream-Kinos abgestimmt. Hier kommen wirklich nur Film-Festival-Aficionados und Arthouse- & Independet-Spezialisten auf ihre Kosten – oder jene, die diese alternativen Film-Welten kennenlernen wollen. In diesem Fall ist Sooner nahezu ein Muss und in seiner Nische das beste Streaming-Angebot. 

9. Paramount+

Preis: 7,99 EUR auf Monatsbasis, kein Jahresabo, 7 Tage Gratistest

Technische Daten: bis zu 3 Streams, Bild: Full-HD (4K soll 2023 kommen), Ton: Stereo (Surround-Sound soll 2023 kommen), via Browser auf mobilen Endgeräten und als iOS- & Android-App verfügbar

Pro: Starkes Angebot mit guten Serien der US-Sender Showtime und CBS wie "Yellowjackets", "Tulsa King", "Yellowstone", "Dexter", "Californication", "Billions" und die "Star Trek"-Serien. Darüber hinaus auch die Filme des Hollywood-Studios Paramount wie den Horrorfilm "Smile" und den Blockbuster "Top Gun: Maverick", aber auch jede Menge Hollywood-Klassiker. Kinofilme von Paramount sind rund 2 Monate nach dem Kinostart im Programm zu finden.

Contra: Trotz einiger aktueller Serienhits wie "Yellowstone" und "Star Trek: Strange New Worlds" sowie guter Film- und Serien-Klassiker ist der regelmäßige Nachschub an neuem Film- und Serien-Material ziemlich überschaubar. 

Fazit: Paramount+ hat bei Filmen gut gestartet, aber dem Hollywood-Studio ist als Streaming-Anbieter (ähnlich wie Disney) bald die Luft ausgegangen. Nun werden die eigenen Titel oft von der Plattform genommen und an Netflix und Amazon lizenziert. Außerdem ist Paramount+ auch bei Sky inkludiert oder als Prime-Channel verfügbar. Wozu also noch den Einzeldienst abonnieren? 

10. RTL+

Preis: 6,99 EUR/Monat 

Technische Daten: bis zu 2 Streams, Bild: Full-HD (kein 4K), Ton: Stereoton (kein Dolby Atmos), verfügbar auf allen Geräten, Smart-TVs und als App

Pro: Live-TV-Streaming für Sender der RTL-Gruppe plus exklusive Filme & Serien, seit 2022 auch Originale von HBO Max

Contra: Fokus auf Angeboten der RTL-Gruppe

Fazit: Trotz zunehmend exklusiver Inhalte lohnt sich RTL+ aus unserer Sicht nur als attraktives Zusatzangebot, wenn du auf die Sendungen und Inhalte der RTL-Gruppe großen Wert legst oder du bestimmte Serien im Programm sehen willst.