Postapokalypse: 18 Endzeit-Filme in den Trümmern einer alten Welt
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Was kommt nach dem Weltuntergang? Diese Filme erschaffen ebenso spannende wie bedrückende Szenarien der Postapokalypse.
Der Weltuntergang, also das Ende der menschlichen Zivilisation wie wir sie kennen, ist wohl eines der ältesten Themen der fiktionalen Literatur und somit auch des Films. Schon in der Bibel, aber auch in zahlreichen anderen Religionen, spielen apokalyptische Ereignisse eine wesentliche Rolle. Im Film dominieren allerdings nicht religiöse, sondern (mehr oder weniger) wissenschaftliche Ursachen des Weltuntergangs.
Atomkrieg, intelligente Maschinen, Aliens, Klimawandel oder Pandemie
Der postapokalyptische Endzeitfilm hat sich als Subgenre des Science-Fiction-Films ab 1950 im Laufe des Kalten Krieges zwischen den beiden Atommächten USA und Sowjetunion entwickelt. Aus dem lange Zeit populären Szenario der nuklearen Apokalypse wie etwa noch in "Mad Max" haben sich später jedoch zahlreiche Spielarten entwickelt: die Auslöschung der Menschheit durche eine Künstliche Intelligenz (KI) wie in "The Terminator" und "Matrix", die Zombie-Apokalypse von "Die Nacht der lebenden Toten" bis "28 Days Later", Pandemien wie in "The Last Man on Earth" und "Twelve Monkeys", ökologische Katastrophen wie in "Waterworld" und "Snowpiercer", Alien-Invasionen wie in "Krieg der Welten" und "Independence Day".
Postapokalypse, Doomsday oder Dystopie?
Der Unterschied zwischen postapokalyptischen Endzeitfilmen und einem Doomsday Movie oder einem dystopischen Sci-Fi-Film ist auf den ersten Blick gar nicht so klar, aber im Wesentlichen schnell erklärt:
- Postapokalypse oder Endzeit-Film: hier ist der Weltuntergang bereits eingetreten und die Handlung zeigt das Leben nach der Apokalypse wie in "Waterworld" (1995), "Snowpiercer" (2013) und "Mad Max: Fury Road" (2015),
- Doomsday oder Weltuntergangsfilm: hier spielt die Handlung unmittelbar vor, während und teilweise auch kurz nach einem drohenden oder schon eintretenden Weltuntergangsereignis wie z.B. eine Alien-Invasion in "Independence Day" (1996) und der Einschlag eines Asteroiden wie in "Don't Look Up" (2021),
- Dystopien: hier befinden wir uns in einer nahen oder fernen Zukunft, die durch den dekadenten Verfall von Staat und Gesellschaft gekennzeichnet ist. Die menschliche Zivilisation ist (noch) nicht kollabiert, aber nur noch für wenige Menschen wirklich lebenswert. Staaten – sofern sie noch existieren – sind durch und durch korrupt. Konzerne und andere mächtige Grruppen geben den Ton an. Die Mächtigen beuten die Mehrheit der Menschen mit Hilfe von dubiosen Ideologien und futuristischen Technologien aus. Wenn der Technologie-Aspekt sehr stark ausgeprägt ist, dann könnte es sich auch um dystopische Science-Fiction handeln, auch als Cyberpunk oder Future Noir bezeichnet.
In Endzeitfilmen sind Anarchie und technologischer Verfall zumindest die Ausgangslage. Die Handlung erzählt eine Geschichte in den Ruinen und Überresten der alten Welt, in der sich neue Gesellschaftsordnungen bilden oder schon gebildet haben. Die Ursache der Apokalypse wird bestenfalls in Rückblicken beleuchtet oder überhaupt im Dunkeln gelassen. Dabei kann es sich um eine katastrophales Ereignis wie einen Atomkrieg oder eine Naturkatastrophe handeln oder auch einen Prozess, der schleichend eingetreten ist. Dabei setzten Endzeitfilme meist Elemente von Science-Fiction-, Fantasy- , Action- und Horrorfilm ein.
Kommen wir nach diesem kleinen Exkurs von der Theorie zur Praxis: Das sind unser STREAMO-Tipps, wenn du Lust auf Postapokalypse hast – also echte Endzeitfilme in den Ruinen der alten Welt!
18. The Quiet Earth – Das letzte Experiment (1985)
Mystischer Endzeitfilm aus Neuseeland, der heute als unspektakulärer, aber stimmiger Klassiker mit wenigen visuellen Effekten gilt: Der Wissenschaftler Zac Hobson wacht eines morgens auf und muss feststellen, dass alle Menschen außer ihm selbst auf mysteriöse Weise verschwunden sind. Bald vermutet er die Ursache bei einem geheimen Experiment namens "Projekt Flashlight", an dem er selbst mitgearbeitet hat.
"The Quiet Earth" ist in den Amazon Prime-Channels Moviedome PLUS und Galactic Stream enthalten.
17. Love and Monsters (2020)
Abenteuerlicher Mix aus Monster- und Endzeitfilm: Nach einer globalen chemischen Katastrophe sind Insekten, Schlangen, Frösche und sonstige Kaltblüter zu Riesenmonstern mutiert. Der Großteil der Menschheit wurde dadurch zu Monsterfutter. Sieben Jahre später leben die Überlebenden in unterirdischen Bunkern. Joel Dawson (Dylan O’Brien) lebt als Koch in so einer Kolonie und ist allseits beliebt. Doch er trauert seiner Freundin Aimee nach, von der er damals getrennt wurde. Seit er weiß, dass sie in einer entfernten Kolonie überlebt hat, will er zu ihr. Eines Tages macht sich der als Kämpfer recht unbeholfene Joel ganz alleine auf den gefährlichen Weg.
"Love and Monsters" ist bei Netflix zu sehen.
16. Doomsday (2008)
Der Titel lässt zwar auf einen Doomsday-Film schließen, aber das am Anfang ein wenig holprige Guilty Pleasure von Writer/Director Neil Marshall ("Dog Soldiers", "Hellboy – Call of Darkness") fühlt sich nach Endzeit in bester "Mad Max"-Tradition an. Außerdem sind hier Weltuntergang und Postapokalypse räumlich begrenzt – nämlich auf Schottland: Als dort ein hochinfektiöser Killer-Virus ausbricht, werden die Highlands mit einer unüberwindlichen Mauer vom Rest des Landes abgeriegelt. 27 Jahre später hat sich im isolierten Schottland eine bizarre Kannibalen-Gesellschaft entwickelt. Als südlich der Mauer erneut Infektionen mit dem Virus auftauchen, wird eine Elite-Einheit unter der Führung von Eden Sinclair (Rhona Mitra) in die verbotene Zone geschickt, um dort nach einem Heilmittel zu suchen.
"Doomsday" ist als Leihangebot bei Amazon Prime Video verfügbar.
15. Matrix
(1999)
Den Sci-Fi-Kultfilm reihen wir hier nur deshalb so weit hinten, weil sich "Matrix" vom Gefühl her eher nach Cyberpunk-Dystopie anfühlt. Doch der Schein trügt, denn diese Dystopie findet nur in der virtuellen Welt der Matrix statt. Tatsächlich handelt es sich natürlich um einen waschechten Endzeitfilm: In einer postapokalyptischen Zukunft wurde die Menschheit von Maschinen besiegt und zu Energielieferanten degradiert. Nur eine überschaubare Gruppe von Menschen leistet Widerstand und dringt in die virtuelle Welt ein, die den Menschen in ihren Nährstofftanks vorgegaukelt wird. Eine spezielle Truppe unter der Führung von Morpheus (Laurence Fishburne) findet den in Legenden angekündigten Auserwählten Neo (Keanu Reeves), der die Menschen in die Freiheit führen soll.
Die "Matrix" -Trilogie ist zurzeit bei Sky (WOW bzw. Sky X) und im Programm – die unterschätzte späte Fortsetzung "Matrix Resurrections" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.
14. Oblivion (2013)
Dieser Endzeitfilm fühlt sich eher nach Sci-Fi-Action an. Im Zuge einer Alien-Invasion wurde die Erde verwüstet. Die Angreifer konnten zwar abgewehrt und vertrieben werden, der Planet ist aber weitgehend unbewohnbar. Die Reste der Menschheit leben auf dem Saturnmond Titan und in Raumstationen. Die Erde dient vor allem als Rohstofflieferant, insbesondere das Wasser der Weltmeere. Da einige Plünderer auf der Erde geblieben sind, muss der Drohnenmonteur Jack Harper (Tom Cruise) immer wieder Kampfdrohnen reparieren, die zur Bewachung der automatisierten Wasserstofffabriken dienen. Eines Tages trifft er bei einem Einsatz eine mysteriöse Frau (Olga Kurylenko) in einer abgestürzten Rettungskapsel. Durch sie stößt Jack auf ein Geheimnis, dass sein gesamtes Weltbild infrage stellt.
"Oblivion" ist vor allem visuell beeindruckende Science-Fiction, fühlt sich aber gar nicht nach Endzeitfilm an. Damit fällt der Film in eine ähnliche Kategorie wie die "Matrix"-Trilogie, deren Hintergrundgeschichte auch in einer postapokalyptischen Welt spielt. Trotzdem würden wir die "Matrix"-Filme eher als Cyberpunk denn als Endzeitfilme bezeichnen.
"Oblivion" ist zurzeit bei Prime Video im Programm.
13. Finch (2020)
In diesem traurig-schönem Endzeit-Drama liefert Tom Hanks eine ähnlich emotionale One-Man-Show wie in "Cast Away – Verschollen". Naja, nicht ganz sooo großartig, aber auch ziemlich bewegend: Der titelgebende Erfinder Finch (Hanks) lebt mit seinem über alles geliebten Hund in den Trümmern einer Welt, in der die Sonne zu einer tödlichen Bedrohung geworden ist. Die Ozonschicht ist ebenso dahin wie die allermeisten Menschen und ihre Zivilisation. Auch Finch wird es nicht mehr lange machen. Er ist verstrahlt und liegt im Sterben. Damit auch nach seinem Tod für seinen Hund gesorgt wird, baut er einen Roboter, der seinen Platz als Herrchen einnehmen soll. Der kindliche Roboter muss noch viel lernen, bevor Finch ohne Sorgen um seinen Hund abtreten kann.
"Finch" ist bei Apple TV+ zu sehen.
12. I am Legend (2007)
In diesem Endzeit-Thriller wurde die Menschheit durch ein künstlich modifiziertes Virus beinahe ausgerottet. Nur wenige Menschen sind gegen das Virus immun, die meisten Überlebenden mutieren zu lichtempfindlichen Zombies. Diese verhalten sich gegenüber Nichtinfizierten äußerst aggressiv. In New York City scheint der Virologe Dr. Robert Neville (Will Smith) der letzte Überlebende zu sein. Zumindest antwortet niemand auf seine regelmäßigen Funksprüche. Er ist immun und arbeitet an einem Heilmittel. Als er für seine Experimente eine weibliche Infizierte gefangen nimmt, gerät er selbst ins Visier einer Gruppe von Infizierten.
Die DVD/Bluray-Version dieser dritten Verfilmung bietet ein alternatives Ende an, das sich enger an die gleichnamige Romanvorlage von Richard Matheson hält. Wir finden auch die zweite Verfilmung mit dem Titel "Der Omega-Mann" aus dem Jahr 1971 mit Charlton Heston immer noch sehenswert. Erstmals wurde der Roman unter dem Titel "The Last Man on Earth" im Jahr 1964 verfilmt. Im Vergleich mit den zuvor genannten Filmen wirkt dieser S/W-Film heute allerdings schon ein wenig verstaubt.
"I am Legend" ist als Leihangebot bei Prime Video verfügbar. "Der Omega-Mann" ist bei Amazon Prime Video als Leihangebot verfügbar und "The Last Man on Earth" ist zurzeit sogar im Amazon Prime-Abo enthalten.
11. Turbo Kid (2015)
Farbenfrohe Splatter-Hommage an die trashigen Endzeit-Filme der 80er-Jahre, die im Fahrwasser von "Mad Max" ihre Blützeit hatten. Im Jahr 1997 herrscht Anarchie und die Welt ist ein Ödland, in dem Trinkwasser ein knappes Gut ist. Treibstoff und Autos gibt es nicht mehr, BMX-Räder sind das hippste Fortbewegungsmittel. Der titelgebende "Turbo Kid" ist ein Teenager, der inmitten der Postapokalypse abgesehen von Nahrung und verwertbaren Tauschgegenständen auch alte Comics des Superhelden Turbo Rider sammelt. Als seine gerade erst kennengelernte Freundin Apple (Laurence Leboeuf) dem lokalen Despoten Zeus (Michael Ironside) in die Hände fällt, muss er sich zusammenreißen und den Superhelden raushängen lassen. Das Vorhaben gestaltet sich blutiger als gedacht.
Hemmungslos trashiger Endzeit-Splatterfilm, der jedem 80s-Endzeit-Fan eine gute Zeit bereitet. Auch aus dem Soundtrack geht auf wunderbare Weise hervor, dass diese Welt in den 80er-Jahren untergegangen ist.
"Turbo Kid" ist bei Joyn im Programm und bei Amazon Prime Video als Leihangebot verfügbar.
10. Snowpiercer (2013)
Die Welt ist nach einer Klimakatastrophe zu Eis erstarrt. Die letzten Überlebenden fahren in einem langen Zug im Kreis um den Erdball. Im Zug, dem sogenannten Snowpiercer, hat sich ein streng hierarchisches Gesellschaftssystem gebildet, das die Menschheit streng in Klassen teilt: Vorne bei der heiligen Maschine, die den Zug in Bewegung hält, lebt die Oberschicht in Luxus. In den hintersten Waggons fristet die Unterschicht ein kümmerliches Sklavendasein. Doch unter der Führung von Curtis Everett (Chris Evans) planen die ausgebeuteten Sklavenarbeiter längst eine Revolution – doch damit der Aufstand gelingt, müssen sie sich bis ganz nach vorne zur Lokomotive durchkämpfen.
"Snowpiercer" ist zurzeit bei Netflix zu sehen.
9. Waterworld (1995)
Im Kino ein Flop, hat sich dieses trashige Endzeit-Meisterwerk im Laufe der Jahre zu einem Kultfilm im Endzeit-Genre gewandelt: Kevin Costner, dem der Film 1995 seinen Ruf als Blockbuster-Garant kostete, segelt als wortkarger Mariner durch eine nach der globalen Erderwärmung überfluteten Welt. Als er das Mädchen Enola vor einer Attacke der Smokers rettet, gerät er selbst ins Visier der Piraten. Sie sind auf der Suche nach dem legendären Dryland, dem letzten Festland der Erde.
"Waterworld" ist ein immer wieder sehenswertes "Guilty Pleasure" für Genrefans. Das gilt übrigens auch für den recht ähnlichen Endzeitfilm "Postman" (1997). Darin spielt Costner einen uniformierten und wieder recht wortkargen Postboten, der die ihm anvertrauten Briefe selbst nach einem nuklearen Bürgerkrieg in den USA weiter ausliefert.
"Waterworld" ist als Leihangebot bei Amazon Prime Video zu sehen.
8. Bird Box – Schließe deine Augen
(2018)
Bei dem Netflix-Originalfilm, der 2018 ein überraschender Streaming-Hit war, handelt es sich um einen postapokalyptischen Dämonenfilm. Denn bei dem mysteriösen Phänomen, das in "Bird Box" zum Ende der menschlichen Zivilisation führt, dürfte es sich um Dämonen handeln. Diese treiben alle Menschen bei Blickkontakt mit Tageslicht in den Selbstmord oder Wahnsinn. Zu sehen sind die Quälgeister allerdings nie.
Fünf Jahre nach dem Ende der Zivilisation versucht Malorie (Sandra Bullock), sich und ihre beiden Kinder an einen angeblich geschützten Ort in Sicherheit zu bringen. Doch die Familie muss die gefährliche Reise mit verbundenen Augen antreten. Spannend und beklemmend!
Die Handlung von "Bird Box" hat Ähnlichkeiten mit dem ebenso populären Endzeit-Thriller "A Quiet Place" (2018) und dem weniger bekannten Film "The Silence" (2019). Nur ist in den beiden genannten Filmen nicht die Sehen, sondern Hören das Problem. Menschenfressende Fledermaus-Aliens bzw. Urzeit-Viecher, die jedes kleinste Geräusch wahrnehmen, zwingen die Reste der Menschheit zu einem Leben in Stille. "The Silence" ist aus unserer Sicht spannender, aber auch "A Quiet Place" ist sehenswert.
"Bird Box" ist bei Netflix zu sehen, ebenso "A Quiet Place". "The Silence" ist bei MagentaTV im Programm.
7. The Book of Eli
(2010)
In diesem spannenden Endzeit-Western zieht Denzel Washington als wortkarger Wanderer Eli durch karge Landschaften und zerstörte Ruinenstädte. In seinem Gepäck hat er ein mysteriöses Buch, das er mit seinem Leben beschützt. Der Schmalspur-Despot Carnegie (Gary Oldman) will das Buch in seinen Besitz bringen, um damit seinen Einfluss und seine Macht weiter auszubauen. Der gelungene Mix aus Western und Endzeit glänzt nicht nur mit der guten Besetzung, sondern auch mit solider Action.
"The Book of Eli" ist bei Netflix zu sehen.
6. Children of Men (2006)
Meisterhafter Mix aus Endzeitfilm und Dystopie von Oscar-Preisträger Alfonso Cuarón ("Roma", "Gravity"): Im Jahr 2027 sind weltweit schon seit 18 Jahren keine Kinder mehr geboren worden. Die Menschheit ist vom Aussterben bedroht, die Welt im Chaos versunken. Großbritannien hat sich in einen von der Welt abgeschotteten Polizeistaat verwandelt, an dessen Grenzen immer wieder Flüchtlinge stranden – nur um wieder von der Insel deportiert zu werden. Doch für die illegale Immigrantin Kee (Clare-Hope Ashitey) sieht die Lage gänzlich anders aus: Als entdeckt wird, dass sie schwanger ist, wird der desillusionierte Regierungsagent Theo (Clive Owen) mit dem Schutz der Frau beauftragt. Er soll sie und ihr Baby an einen sicheren Ort bringen.
"Children of Men" ist bei Amazon Prime Video als Leihangebot verfügbar.
5. The Road (2009)
Hoffnungslosigkeit ist das bestimmende Gefühl dieser bewegenden Vater-Sohn-Geschichte inmitten einer sterbenden Welt. Das sollte eigentlich bei einem Endzeitfilm nicht weiter verwundern. Tut es aber doch, weil "The Road" auf bizarre Sci-Fi- und Fantasy-Szenarien im Stil von "Mad Max" verzichtet. Wie im gleichnamigen Roman von Cormac McCarthy wird die bewegende Reise eines Vaters (Vigo Mortensen) und seines jungen Sohnes (Kodi Smit-McPhee) in Richtung Meer erzählt. Dabei glänzt der Film mit der hervorragenden Besetzung, insbesondere in den beiden Hauptrollen. Da einige Jahre nach einem apokalyptischen Ereignis alles Leben am Verenden ist, hoffen sie im Süden eine lebensfreundlichere Umgebung zu finden. Auf ihrem Weg müssen sich Vater und Sohn bestenfalls mit Dieben, im schlimmsten Fall mit Kannibalen herumschlagen.
Ein ähnlich düsterer Endzeitfilm, der weitgehend auf Genremuster verzichtet, ist Michael Hanekes "Wolfzeit": Hier irrt eine Mutter (Isabelle Huppert) mit ihren beiden Kindern durch eine apokalyptische Welt.
"The Road" ist bei Prime Video im Prime-Channel Moviedome PLUS enthalten.
4. Planet der Affen (1968/ 2011)
"Planet der Affen" wird in Sachen Endzeit-Feeling nur von "Mad Max" oder diversen Zombie-Apokalypsen überboten. Die originale Filmreihe auf Basis des Films mit Charlton Heston aus dem Jahr 1968 erzählt die Geschichte im Gegensatz zu den Neuverfilmungen im Rückwärtsgang, was damal für einen spektakulären Twist am Ende des ersten Films sorgte.
Das Remake beginnt hingegen chronologisch mit dem ersten Teil "Planet der Affen: Prevolution" (2011), gefolgt von "Revolution" (2014), "Survival" (2017) und zuletzt "New Kingdom" (2024): Im ersten Teil wird die Menschheit von einem künstlich geschaffenen Retrovirus beinahe ausgerottet, während Primaten intelligenter werden. Im zweiten Teil kommt es zu ersten Konflikten zwischen nun dominierenden Affen und den Resten der Menschheit, im dritten Teil zum Krieg um die Vorherrschaft und im vierten Teil will ein Affen-König an alte Technologien der Menschen herankommen, um sein Königreich aufzubauen.
Die Remakes sind ziemlich gut gelungen und mindestens so sehenswert wie der Originalfilm "Planet der Affen" (1968) und seine vier Fortsetzungen. Hingegen kann man das misslungene "Planet der Affen"-Remake (2001) von Jim Burton getrost auslassen.
Alle "Planet der Affen"-Filme (Originale und Remakes) sind bei Disney+ im Programm.
3. 28 Days Later (2002)
Zombies sind wahrscheinlich das populärste Subgenre des postapokalyptischen Science-Fiction-Films, auch wenn die Ursprünge der Zombie-Apokalypse mitunter auch mystischer Natur sein können. Seit dem Revival des Zombiefilms mit dem Kultfilm "28 Days Later" verursacht meist ein Virus (oder etwa in "The Girl with all the Gifts" eine Pilzerkrankung) eine Zombie-Pandemie, die zum Untergang der menschlichen Zivilisation führt. In "28 Days Later" wacht der Fahrradbote Jim (Cillian Murphy) in einem Krankenhaus aus dem Koma auf und wandert dann durch ein menschenleeres London – bis er auf die ersten Zombies trifft, die diesmal keine lahmen Untote wie bei George A. Romeros "Die Nacht der lebenden Toten" (1968) sind!
Für Fans der Zombie-Apokalypse sind auch sämtliche Zombiefilme von Romero wie "Dawn of the Dead" (1978 oder auch das Remake von Zack Snyder aus dem Jahr 2004) und "Land of the Dead" (2005), aber auch die Actionkomödie "Zombieland" (2009) Pflichttermine.
"28 Days Later" ist zurzeit nicht zum Streamen verfügbar, obwohl Disney die Lizenzrechte hält. Bei Disney+ ist aber die Fortsetzung "28 Weeks Later" zu sehen. Sogar als DVD/ Blu-ray ist der Film zurzeit eine kleine Rarität.
2. The Bad Batch
(2017)
"The Bad Batch" ist streng genommen eine Dystopie. Schauplatz des Films ist nämlich ein abgesperrtes Wüstengebiet in Texas, in dem Gesetzesbrecher von einem düsteren Staat schon wegen kleiner Delikte ausgesetzt werden. Trotzdem fühlt sich die schockierende Geschichte der Aussetzigen in dieser Zone wie ein Endzeitfilm im Stil von "Mad Max" an. Regisseurin Ana Lily Amirpour erhielt für ihren Film sehr gemischte Kritiken. Im Kino floppte der Film. Aber wer Endzeitfilme mag, wird die Geschichte von Arlen (Suki Waterhouse) lieben: Sie wird in der gesetzlosen Zone ausgesetzt, fällt prompt Kannibalen in die Hände und kann sich schließlich in eine halbwegs sichere Siedlung retten. Obwohl es ihr dort den Umständen entsprechend gut geht, zieht es sie zurück zum Kannibalen Miami Man (Jason Momoa). Wer "The Bad Batch" eine Chance gibt, erlebt eine bewegende Love-Story inmitten einer verrohten, brutalen Welt.
"The Bad Batch" ist bei Netflix zu sehen.
1. Mad Max: Fury Road
(2015)
"Fury Road" ist der fulminante Höhepunkt der kultigen Endzeit-Trilogie aus den 80er-Jahren von Regisseur und Drehbuchautor George Miller: Die Titelrolle übernimmt diesmal Tom Hardy von Mel Gibson. Hauptfigur in diesem diesem visuell beeindruckenden Action-Spektakel ist aber Imperator Furiosa (Charlize Theron). Sie brennt mit fünf Sexsklavinnen ihres post-apokalyptischen Meisters Immortan Joe durch, der seine gesamte Armee aus durchgeknallten Endzeit-Kriegern auf hochtourigen Fahrzeugen hinter ihr herschickt. Bizarre Action und spektakuläre Verfolgungsjagden sind somit wieder garantiert.
"Fury Road" ist eigentlich ein großartiges Remake von "Mad Max 2 – Der Vollstrecker" (1981). Das Remake übertrifft das Original in jeder Beziehung. Aber wer Endzeitfilme wirklich mag, kommt auch an den Originalfilmen nicht vorbei. "Mad Max" (1979) ist ein dystopischer B-Movie-Actionfilm, "Mad Max 2" die Mutter aller bizarren Sci-Fi-Postapokalypsen und "Mad Max: Jenseits der Donnerkuppel" (1985) die einen Tick zu kitschige Fantasy-Variante des vorherigen Films.
"Mad Max: Fury Road" ist zurzeit bei Netflix zu sehen. Die Original-Trilogie gibt's als Leihangebot bei bei Amazon Prime Video zu sehen.
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